Low-Carb-Diät: Zusammenhang zwischen Kohlenhydrataufnahme und Mortalität
- 11.09.2019
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Seidelmann et al. [1] standen 15 428 StudienteilnehmerInnen (Alter 45–64 Jahre) der Atherosclerosis Risk in Communities (ARIC)-Studie zur Verfügung, die innerhalb von sechs Jahren zwei Verzehrhäufigkeitsfragebögen ausgefüllt hatten und darüber hinaus nicht über Extremdiäten (Männer: < 600 kcal oder > 4 200 kcal/ Tag; Frauen: < 500 kcal oder > 3 600 kcal/Tag) hinsichtlich der Energieaufnahme berichteten. Ziel der Studie war es, einen möglichen Zusammenhang zwischen dem prozentualen Anteil der Energieaufnahme aus Kohlenhydraten und der Mortalität zu untersuchen. Zur Untermauerung ihrer Ergebnisse wurden die Daten aus der ARIC-Studie mit Daten aus sieben multinationalen prospektiven Studien zur Kohlenhydrataufnahme in einer Metaanalyse kombiniert.
Sowohl in der ARIC-Studie als auch in der Metaanalyse aller Kohorten (über 432 000 StudienteilnehmerInnen) konnte ein U-förmiger Zusammenhang zwischen der Kohlenhydrataufnahme und der Mortalität gefunden werden. Eine geringe (< 40 Energie% [En%]) wie auch eine hohe (> 70 En%) Kohlenhydratzufuhr waren mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko im Vergleich zu einer moderaten Aufnahme an Kohlenhydraten (50–55 En%) assoziiert.
Diese Ergebnisse variierten jedoch hinsichtlich der Herkunft der aufgenommenen Makronährstoffe: Bei Substitution der Kohlenhydrate durch tierisches Protein und Fett nahm die Mortalität zu, während sie bei einer pflanzenbasierten Substitution abnahm.
Die Ergebnisse lassen, bei Nichtberücksichtigung der Lebensmittelquellen, auf eine negative Langzeitassoziation zwischen der Lebenserwartung sowohl bei Low- als auch High-Carb-Diäten schließen. Bei Berücksichtigung der Proteinund Fettquellen kann die Mortalitätsrate von Low-Carb-Diäten hingegen günstig beeinflusst werden. Die Substitution sollte hierbei zugunsten pflanzenbasierter Protein- und Fettquellen ausfallen.
Literatur:
1. Seidelmann SB et al. (2018) Dietary carbohydrate intake and mortality: a prospective cohort study and meta-analysis. Lancet Public Health 3: e419–e428
Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 9/2019 auf Seite M508.