Pflanzendrinks: Nährstoffgehalte von Hafer-, Soja- und Mandeldrinks

Wer auf Kuhmilch verzichten muss oder möchte, findet im Supermarkt ein großes Angebot an Alternativen. Das Max Rubner-Institut (MRI) untersuchte nun 36 Proben von Hafer-, Soja- und Mandeldrinks hinsichtlich ihrer Qualität und mikrobiologischen sowie chemischen Sicherheit. Alle untersuchten Produkte waren nicht angereichert, ungesüßt und in Bio-Qualität.

Hafer-, Mandel- und Sojadrinks unterscheiden sich in den Mengen an Fett, Zucker und Protein. Diese Unterschiede resultieren aus den verschiedenen Rohstoffen, aber auch aufgrund der unterschiedlichen Herstellungsprozesse und Rezepturen.
Die wichtigsten Ergebnisse:
Haferdrinks: höchster Zuckergehalt (0,1–4,6 g/100 g), meist mit Sonnenblumenöl versetzt
Mandeldrinks: höchster Fettgehalt (1,3–2,9 g/100 g), reich an Ölsäure
Sojadrinks: höchster Proteingehalt, bester Aminosäuregehalt und hoher Gehalt an α-Linolensäure
Die untersuchten Pflanzendrinks zeigen insgesamt niedrige Gehalte an wasserlöslichen Vitaminen, bedingt durch die Verdünnung während der Herstellung und die Empfindlichkeit der Vitamine ggü. Hitze und Licht. Ausnahme bilden Sojadrinks, die vergleichsweise hohe Konzentrationen an B-Vitaminen aufweisen. Die Vitamin-E-Gehalte sind in allen Pflanzendrinks ähnlich, während die Gehalte an Carotinoiden und Vitamin A insgesamt gering sind. Vitamin C wurde in keinem der Produkte nachgewiesen. Im Vergleich zu Kuhmilch enthalten die Pflanzendrinks acht- bis 25-mal weniger Calcium. Allerdings ist der Eisengehalt in allen drei Milchalternativen höher als in Kuhmilch, insb. in Sojadrinks. Mandeldrinks haben aufgrund ihres hohen Gehalts an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und niedrigen Gehalts an gesättigten Fettsäuren eine ernährungsphysiologisch günstigere Fettzusammensetzung im Vergleich zu Kuhmilch. Kuhmilch hingegen bietet die beste Verdaulichkeit der Proteine sowie eine insgesamt günstigere Proteinqualität im Vergleich zu allen untersuchten Pflanzendrinks. Unter den Pflanzendrinks wiesen Sojadrinks die günstigste Zusammensetzung der Proteingehalte und -qualität auf. Außerdem sind in Pflanzendrinks im Gegensatz zu Kuhmilch Ballaststoffe vorhanden, was ernährungsphysiologisch vorteilhaft ist.
Dass Pflanzendrinks im Trend sind, bestätigen die Zahlen des statistischen Bundesamts. Im Jahr 2022 lag der Pro-Kopf-Absatz von Milchersatzprodukten in Deutschland bei 3,8 kg. Laut Prognose soll der Absatz im Jahr 2028 auf 7,8 kg pro Person anwachsen.

Zum Abschlussbericht des MRI
→ www.mri.bund.de/de/aktuelles/meldungen/meldungen-einzelansicht/naehrstoffgehalte-von-pflanzendrinks/ 

Quelle: Bundeszentrum für Ernährung (BZfE), Pressemeldung vom 26.06.2024



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 9/2024 auf Seite M495.

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