Brotgetreideernte 2023: Zwischenbericht des Max Rubner-Instituts zur Besonderen Ernte- und Qualitätsuntersuchung

Im Rahmen der „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung 2023“ wurden rund 1300 Weizen- und 560 Roggenproben eingereicht. Bislang konntenknapp 73 % der Weizen- und 47 % der Roggenproben auf verschiedene Qualitätsparameter und auf die Belastung mit Mykotoxinen hin analysiert werden.

Die diesjährige Winterweichweizenernte weist im Schnitt im gesamten Bundesgebiet einen Rohproteingehalt von 11,9 % auf (Vorjahr: 11,9 %). Der Sedimentationswert, ein indirektes Maß zur Bestimmung der Proteinqualität, liegt mit 36 mL unter dem Niveau des Vorjahreswertes (40 mL). Insgesamt ist die Klebergüte als gut dehnbar und elastisch zu bewerten, der reduzierte Feuchtklebergehalt im Schrot (21,4 %; Vorjahr 23,3 %) kann allerding die fehlende Proteinmenge nicht kompensieren. Zudem gibt es regional große Schwankungen bei den Qualitäten, abhängig vom Rohproteingehalt und vom Zeitpunkt der Ernte.
Auch beim Roggen schlagen sich die Witterungsbedingungen während der Ernte unmittelbar nieder, die zuletzt geernteten Bestände zeigen deutliche Qualitätseinbußen durch Lager und Auswuchs. Insgesamt ist die Qualität der diesjährigen Roggenernte mit einem Brotroggenanteil von 73 % als eher mäßig einzuordnen. Übereinstimmend mit einer weniger guten Kornausbildung ist in diesem Jahr der Mineralstoffgehalt mit 1,77 % im Mittel höher als im Vorjahr (1,70 %). Das Vorkommen von Mutterkornsklerotien (0,01 Gew. %) ist aufgrund der günstigen klimatischen Bedingungen während der Blüte ggü. dem Vorjahr (0,14 Gew. %) erniedrigt, dennoch zeigen 7,6 % der Proben auch in diesem Jahr wieder einen überhöhten Besatz (> 0,05 Gew. %) mit Mutterkornsklerotien.
Die bundesweit trockenen Bedingungen im Frühsommer und während der Blüte des Getreides haben außerdem zu niedrigen Gehalten der Fusarientoxine Deoxynivalenol und Zearalenon geführt. Für diese wurden in den bislang untersuchten Weizen- und Roggenproben keine Grenzwerte überschritten.

Der Zwischenbericht des Max Rubner-Instituts zur Besonderen Ernte- und Qualitätsuntersuchung (BBE) kann unter folgendem Link abgerufen werden  www.mri.bund.de/de/brotgetreideernte2023 

Quelle: Max Rubner-Institut, Pressemeldung vom 12.09.2023



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 10/2023 auf Seite M600.

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