Pflanzendrinks: Pflanzendrinks in der Kleinkindernährung

Immer mehr Menschen greifen in ihrem Alltag zu pflanzlichen Milchalternativen aus Hafer, Soja oder Mandel – auch für ihre Kleinkinder. Die Milchalternativen liefern jedoch nicht die gleichen, für Kinder essenziellen Nährstoffe wie Kuhmilch. Das Netzwerk Gesund ins Leben beleuchtet das Thema genauer.

Was bezogen auf Nachhaltigkeit und Klima sinnvoll ist, kann, was die Nährstoffversorgung angeht, zum Problem werden. Nehmen 1- bis 3-Jährige keine oder nur wenig Kuhmilch und Milchprodukte zu sich, verringert das die Versorgung mit wichtigen Nährstoffen wie Calcium, Jod und den Vitaminen B2 und B12. Pflanzendrinks beinhalten diese natürlicherweise nur in geringen, oft kaum relevanten Mengen bzw. überhaupt nicht. Nicht angereicherte Sojadrinks enthalten z. B. nur 13 mg Calcium pro 100 mL, während es bei Kuhmilch 120 mg/100 mL sind1. In Haferdrinks kommt Calcium ohne Anreicherung gar nicht vor. Eltern, die ihren Kindern Pflanzendrinks statt Kuhmilch anbieten möchten, sollten sich dessen bewusst sein und folgende Tipps befolgen:

  • Pflanzendrinks wählen, denen die Nährstoffe Calcium, Jod, Vitamin B2 und/oder Vitamin B12 zugesetzt sind (s. nächste News)
  • Fehlen den Milchalternativen diese Nährstoffe ganz oder teilweise, sollten gezielt Lebensmittel in die Ernährung eingebaut werden, die diese enthalten.
  • Nahrungsergänzungsmittel können bei unzureichender Nährstoffzufuhr ggf. eine Option sein. Sie sollen jedoch nur nach Rücksprache mit der Kinder- und Jugendärztin, dem -arzt eingenommen werden. Bei einer rein pflanzlichen Ernährung sollte Vitamin B12 generell supplementiert werden.

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1 Es handelt sich um Durchschnittswerte, einzelne Produkte können davon abweichen. Die Werte sind dem Bundeslebensmittelschlüssel entnommen und beziehen sich auf „Sojadrink/Sojadrinkprodukte“ und „Kuhmilch Trinkmilch 3,5 % Fett“.

Quelle: Netzwerk Gesund ins Leben, Pressemeldung vom 16.01.2025



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 3/2025 auf Seite M144.

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