Unterernährung, Mikronährstoffdefizite und Übergewicht: „Triple Burden of Nutrition” in Europa und Zentralasien

(stg) Durch wirtschaftliches Wachstum und Einkommenssteigerungen wurde die Unterernährungsproblematik in Europa und Zentralasien in den letzten Jahren fast komplett überwunden.

Die Food and Agriculture Organization (FAO) der Vereinten Nationen warnt in einem neuen Bericht [1] jedoch, dass durch veränderte Verzehrgewohnheiten und Bewegungsarmut immer mehr Länder dieser Region unter einer Dreifachbelastung leiden (werden), die neben der teils weiterhin bestehenden Unterernährung auch Übergewicht und Mikronährstoffdefizite umfasst. Die Unterversorgung mit Eisen, Vitamin A und Zink sowie die Prävalenzen von Übergewicht/Adipositas bleiben in Europa und Zentralasien hoch bzw. steigen sogar an.

Der FAO-Bericht stellt im zweiten Abschnitt Lösungsansätze vor, gegliedert nach Einkommen und Ernährungsprofil der verschiedenen Länder. Dazu gehören bspw. Mikronährstoffanreicherung von Lebensmitteln, Bio-Fortifikation durch gezielte Pflanzenzucht, die Reformulierung von prozessierten Lebensmitteln, Besteuerung auf der einen und Subventionierung auf der anderen Seite. Ernährungsbildung, Lebensmittelkennzeichnung und direkte Unterstützungsmaßnahmen mit Hilfsgeldern/Lebensmitteln empfiehlt die FAO als ernährungspolitische Instrumente, um dem Triple Burden zu begegnen.

Literatur:
1. FAO. Europe and Central Asia. Regional overview of food insecurity. The food insecurity transition. FAO 2017

Quelle: FAO, Pressemeldung vom 14.03.2017



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Welche Instrumente die Ernährungspolitik umfasst und wie wirksam sie sind, stellen SPILLER et al. im zweiten Teil des gleichnamigen Specials ab S. M204 in diesem Heft vor.



Diesen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 4/17 auf Seite M182.

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