Ernährung und Klimaschutz: 1,5-Grad-Klimaziel: Umstellungen des globalen Ernährungssystems nötig
- 12.05.2021
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- Redaktion
Zu den Hauptquellen von Klimagasen aus der Landwirtschaft gehören Waldrodung, Herstellung und Einsatz von Dünger und anderer Agrarchemikalien, die Fermentation im Verdauungssystem von Wiederkäuern, Jauchedüngung sowie der Einsatz fossiler Energieträger für die Nahrungsmittelproduktion.
In Form einer Lebenszyklusanalyse (Life Cycle Assessment) wurden in der Untersuchung die klimarelevanten Emissionen des Ernährungssystems ermittelt und auf dieser Basis fünf strategische Ansätze zur Reduktion entwickelt:
- Weltweite Umsetzung einer überwiegend pflanzenbasierten Ernährung mit wenig Milchprodukten, Eiern und Fleisch (angelehnt an die Empfehlungen der EAT-Lancet- Kommission)
- Weltweite Anpassung der Pro-Kopf-Energiezufuhr an gesundheitlich wünschenswerte Werte
- Steigerung der Ernteerträge durch verbesserte Pflanzengenetik und Anbaumethoden
- Reduktion der Lebensmittelverluste (in Anbau, Produktion und auf Verbraucherseite) um 50 %
- Optimierte Anbaumethoden (z. B. durch Precision Farming)
Dass diese Ansätze praktikabel sind, zeigen erfolgreiche Umstellungen von Anbaumethoden (z. B. in den USA und China), die zugleich die Klimaemissionen reduzierten und die Erträge in der Landwirtschaft verbesserten. Je nach Prognosemodell könnten durch diese Maßnahmen die Klimagas-Emissionen im Zeitraum 2020–2100 um 14–48 % (im Vergleich zu „business as usual“) reduziert werden.
Literatur
1. Clark MA, Domingo NGG, Colgan K, et al.: Global food system emissions could preclude achieving the 1,5° und 2 °C climate change targets. Science 2020; 370: 705–8.
Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 5/2021 auf Seite M251.