Leserbrief zur Kurzmeldung: „Bier auf Wein, das lass sein“… in Ernährungs Umschau 5/2019

  • 12.06.2019
  • Print-News
  • Susanne Töbeck
  • Dr. Sabine Schmidt

Schon seit langem ist hinlänglich bekannt, dass dieses Sprichwort sich nicht auf die Wirkung des Alkohols in Wein und Bier, geschweige denn die getrunkene Reihenfolge, bezieht.

Vielmehr handelt es sich historisch betrachtet um eine Warnung vor gesellschaftlichem Abstieg. So war Bier das Getränk des einfachen Volkes und Bauern, während der Adel und die reiche/privilegierte Bevölkerung Wein getrunken haben. Also bedeutet die Aussage „Bier auf Wein, das lass sein“, einen gesellschaftlichen Abstieg, während „Wein auf Bier, das rate ich dir“ einen gesellschaftlichen Aufstieg bedeutet.

Eigentlich schade, dass für so etwas Forschungsgruppen ins Leben gerufen werden und Geld verplempert wird, wenn man nur mal einen Historiker hätte fragen müssen.

Susanne Töbeck
Kompetenz in Ernährung
www.kompetenz-in-ernaehrung.de 

Kommentar der Redaktion: (scs) Die historische Bedeutung dieses Spruches war der Redaktion und – so vermuten wir – auch so manchem/so mancher LeserIn tatsächlich nicht bekannt – wir bedanken uns daher für den Leserbrief! Abgesehen davon ist die physiologische Überlegung, ob die Reihenfolge, in der alkoholische Getränke getrunken werden, eine Rolle für die Bekömmlichkeit spielt, vielleicht nicht völlig uninteressant. Der Konsum von Alkohol ist weit verbreitet und ein Kater verantwortlich für so manche Krankmeldung am nächsten Tag. Andere Faktoren und Inhaltsstoffe in alkoholischen Getränken spielen ja ebenfalls eine Rolle für die Bekömmlichkeit. Übereinstimmung besteht vermutlich darin, dass es zentralere Forschungsthemen in der Gesellschaft gibt und kein oder maßvoller Alkoholgenuss das Problem gar nicht erst auftreten lässt.



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 6/2019 auf Seite M321.

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