Die Ernährungswelt in Zahlen: Rekordjahr für Getränkedosen
- 12.06.2019
- Print-News
- Redaktion
- Stella Glogowski
Von den 3,51 Mrd. Getränkedosen wurden 41 % im sonst rückläufigen Biermarkt verkauft. Der Absatz von Getränkedosen ist nach Einführung des einheitlichen Pfandsystems 2006 stetig gestiegen.
Zurückzuführen ist die Steigerung u. a. darauf, dass Dosen handlich und platzsparend sind, der Inhalt schnell gekühlt werden kann und sie insbesondere für unterwegs, oder wenn Einzelportionen gefragt sind, Vorteile haben.
Die Recyclingquote für Getränkedosen beträgt in Deutschland 99 %. Getränkedosen lassen sich im Gegensatz zu den meisten anderen Verpackungsmaterialien ohne Qualitätsverlust nahezu unbegrenzt einschmelzen und wiederverwerten, durch die vorhandene Infrastruktur zudem relativ einfach und kostengünstig. Dabei spart z. B. das Recyceln von Aluminium 95 % der Energie, die zur Herstellung von Primäraluminium aufgebracht werden muss.
Quelle: Forum Getränkedose GbR, Pressemeldung vom 17.05.2019
Kommentar der Redaktion: (stg) Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) fasst zusammen, dass bei der Betrachtung des Gefährdungspotenzials von Aluminium Wirkungen auf das Nervensystem, Fruchtbarkeit und ungeborenes Leben sowie Effekte auf die Knochenentwicklung im Vordergrund stehen.
Bei der Aufnahme über die Nahrung ist die akute Toxizität von Aluminium jedoch gering. Es wird nur in geringen Mengen aufgenommen und bei Gesunden über die Nieren ausgeschieden. Jedoch kann sich Aluminium im Laufe des Lebens im Körper anreichern; Aluminiumionen können unter bestimmten Bedingungen wie dem Einfluss von Säure oder Salz aus Lebensmittelverpackungen auf Lebensmittel übergehen. Daher werden Verpackungen und Behälter für Lebensmittel wie Getränkedosen auf der Innenseite beschichtet.
Das BfR empfiehlt zum Erhitzen, Warmhalten und Aufbewahren säurehaltiger oder salziger Speisen beschichtete Aluminiumschalen zu verwenden; Aluminiumfolien sind hierfür nicht geeignet. Dass Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit warnt darüber hinaus davor, Getränkedosen aus Aluminium zweckentfremdet, bspw. zum Erhitzen von Lebensmitteln, zu nutzen (=> Meldung auf Seite M316).
Heutzutage wird für eine 0,33-Liter-Getränkedose aus Aluminium etwa 35 % weniger Material benötigt als Anfang der 80er Jahre.
Quellen:
- Bundesinstitut für Risikobewertung. Fragen und Antworten zu Aluminium in Lebensmitteln und verbrauchernahen Produkten. Aktualisierte FAQ des BfR vom 8. Juni 2017. URL: www.bfr.bund.de/de/fragen_und_antworten_zu_aluminium_in_lebensmitteln_und_verbrauchernahen_produkten-189498.html Zugriff 20.05.19
- Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), Pressemeldung vom 15.05.2019
Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 5/2019 auf Seite M322.