Klimaforschung: Ausdehnung von Ackerflächen reduziert CO2-Aufnahme

Pflanzen binden einen Teil des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2), das v. a. durch Verbrennen fossiler Energieträger freigesetzt wird. Veränderte Landnutzung, wie die zunehmende Abholzung von Wäldern, lässt erwarten, dass sich die CO2-Aufnahmekapazität dieser Flächen künftig verringern wird. Darauf weist eine Studie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) hin [1].

Der Klimawandel hängt stark mit dem Anstieg von CO2 in der Atmosphäre zusammen. Pflanzen nehmen bei der Photosynthese allerdings einen Teil der industriellen CO2-Emissionen aus der Atmosphäre auf. Damit tragen sie wesentlich zum Klimaschutz bei: 20–25 % des von Menschen in die Atmosphäre abgegebenen CO2 werden derzeit von Pflanzen wieder aufgenommen. Eine von Professorin Almut Arneth vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung – Atmosphärische Umweltforschung (IMK-IFU) und Dr. Benjamin Quesada geleitete Forschergruppe hat sich mit dem Einfluss veränderter Landnutzung auf die zu er wartende Konzentration von CO2 in der Erdatmosphäre befasst. Die Studie zeigt, dass Landnutzungswandel einen wesentlichen Einfluss auf die künftige CO2-Aufnahme aus der Atmosphäre hat [1].

Wenn Wälder zugunsten von Ackerflächen und Weideland abgeholzt werden, verringert dies die Kapazität von Pflanzen und Böden CO2 aufzunehmen. „Das Holz des Waldes kann mehr CO2 speichern als zum Beispiel Mais“, erläutert Arneth. Wenn die Entwaldung fortgesetzt werde, sei sogar zu erwarten, dass sich weite Teile der Tropen von einer CO2-Senke, die mehr CO2 aufnimmt, als sie abgibt, zu einer CO2-Quelle entwickeln.

Literatur:

1. Quesada B et al. (2018) Potential strong contribution of future anthropogenic land-use and land-cover change to the terrestrial carbon cycle. Environ Res Let 13: 064023

Quelle: KIT, Pressemeldung vom 20.06.2018



Diesen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 09/18 auf Seite M482.

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