Stiftung Warentest: Trend-Lebensmittel im Check

Meeresalgen

Algen enthalten viel hochwertiges Protein, Kalzium, Eisen und Vitamine. Meist werden sie getrocknet angeboten und sollen in heißem Wasser ziehen. Braunalgen wie Kombu und Wakame schmecken intensiv und verfeinern etwa Salate und Suppen und sind als Salzersatz geeignet. Grünalgen wie Meeressalat und Seegras schmecken mild-süßlich und ergeben aromatische Salate. Die salzige Meeresnote passt auch zu Fisch und Meeresfrüchten. Algen sollten nur in geringen Mengen verzehrt werden, denn einige Arten enthalten sehr viel Jod, wodurch es zu schweren Gesundheitsschäden kommen kann. Schlecht verwertbar ist das teils enthaltene Vitamin B12.

Kokosöl1

Natives Kokosöl wird als naturbelassene Alternative zum stark verarbeiteten, raffinierten Kokosfett angeboten. Es eignet sich zum Kochen und Braten, weniger für Salat. Gerichten wie Currys verleiht es eine exotische Note, Desserts und Kuchen einen süßlich-milden Geschmack. Es kann wie Butter auf Brot gestrichen werden. Die Palette reicht von Öl mit typischem Kokosaroma über geschmacksneutrales Öl bis zu dickflüssiger Kokoscreme: Mit Wasser verdünnt schmeckt die Creme wie Kokosmilch und verfeinert Suppen, Smoothies und Soßen. Kulinarisch sorgt Kokosöl für Abwechslung. So gesund wie oft behauptet ist es aber nicht: Kokosöl besteht überwiegend aus gesättigten Fettsäuren; Raps- und Olivenöl haben ein wesentlich günstigeres Fettsäurespektrum.

Kalt gebrühter Kaffee

Cold brew coffee“ steht für eine Herstellung, bei der Kaffeepulver über lange Zeit in kaltem Wasser zieht. Resultat ist ein intensives, liebliches Kaffee-Konzentrat, das sehr bekömmlich sein soll und sich lange im Kühlschrank hält. Man gießt grob gemahlenes Kaffeepulver in einem Gefäß mit der fünffachen Menge kaltem Wasser auf, lässt es gut 12 Stunden bedeckt ziehen und siebt es dann zweimal ab. Man kann etwa 50 mL des Konzentrats auf Eiswürfeln mit Milch und Zucker servieren, oder mit der doppelten Menge heißem Wasser aufgießen. Kaltes Wasser und langes Ziehen sorgen für einen geringeren Gehalt an Koffein, Säure und Bitterstoffen im Kaffee.

Blumenkohl als Getreideersatz

Blumenkohl erlebt eine Renaissance als Ersatz von Zutaten aus Getreide. Die Röschen werden stark zerkleinert und dienen bspw. anstelle von Mehl als Pizzaboden oder werden gedünstet statt Reis oder Bulgur serviert. So gesund wie Brokkoli und Grünkohl ist Blumenkohl zwar nicht, aber er liefert viel Vitamin C, etwas Kalium, Folat und sekundäre Pflanzenstoffe wie die Glukosinolate, die Krebs vorbeugen sollen. Ein Totalverzicht auf Getreide und Kohlenhydrate ist aber ohne entsprechende Vorerkrankung nicht sinnvoll.

Birkensaft

Traditionell wird in Skandinavien und Russland im April aus Birkenstämmen Saft abgezapft. Heutzutage gewinnt man ihn auch aus jungen Blättern, um die Stämme zu schonen. Der Saft soll das Immunsystem ankurbeln und harntreibend wirken. Den süßlichen Saft gibt es pur als Getränk zu kaufen oder aromatisiert – etwa mit Limette oder Holunder. Skandinavier mischen ihn unter Haferbrei oder in den Kaffee. Im Kühlschrank hält er nur wenige Tage. Birkensaft enthält viel Kalium, Kalzium, Aminosäuren und Äpfelsäure. Die Süße kommt vom natürlich vorkommenden Zuckeralkohol Xylit, der halb so viel Energie wie Zucker hat. Die genannten Werbeaussagen zur Gesundheit sind aber kaum belegt.

Quelle: Stiftung Warentest, Meldung vom 02.09.2016

1 => Siehe auch den Artikel „Kokosöl“ ab S. M564



Diesen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 10/16 auf Seite M561.

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