Studie des Kompetenzzentrums für Ernährung: Zukunft Ernährung – Alternative Proteinquellen

Angesichts der voraussichtlich wachsenden Weltbevölkerung ist es eine enorme Herausforderung für die Lebensmittelindustrie, Kriterien wie Tierwohl, Klimaschutz, Gesundheit und Geschmack zu berücksichtigen und gleichzeitig die notwendige Menge an Proteinen sicherzustellen.

Das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) hat in einem Kooperationsprojekt mit dem Cluster Ernährung verschiedene alternative Proteinquellen, die damit einhergehenden Vor- und Nachteile sowie Chancen und Herausforderungen näher untersucht und in der Broschüre „Zukunft Ernährung – Alternative Proteinquellen“ zusammengefasst. Unterschieden werden pflanzliche Proteinquellen wie Leguminosen sowie tierische Quellen, zu denen neben Fleisch auch Insekten oder Zellkulturen zählen. Bei Letzteren handelt es sich um Novel Foods, innovative Lebensmittelvarianten, zu denen auch neue Proteinalternativen wie Mikro- und Makroalgen, Pilze, Bakterien sowie Hefen gehören.
Die Studie untersucht, ob alternative Proteinquellen im Vergleich zu tierischen Produkten wirklich gesünder und nachhaltiger sein können. In der KErn-Studie werden für alternative Proteinquellen geeignete Lebensmittel identifiziert und die aktuelle Konsum- und Marktlage samt potenziellen Auswirkungen auf die bayrische Land- und Ernährungswirtschaft untersucht. Es gibt zahlreiche Herausforderungen: Marktzulassungen, hohe Produktions- und Energiekosten sowie damit einhergehende Kosten für die konsumierende Bevölkerung, kulturelle und regionale Unterschiede, Anforderungen sowie die Akzeptanz der VerbraucherInnen.
Forschende aus Wirtschaft und Wissenschaft gehen dennoch von einer umfangreichen Veränderung im Ernährungsverhalten der VerbraucherInnen aus, welche sich bereits durch klimaverträgliche Ernährungstrends andeutet und bei Verstetigung einen umfassenden Umschwung im Lebensmittel- und Agrarsektor bedeuten könnte. Gleichzeitig steigt die Zahl innovativer Start-Ups im Bereich alternativer Proteinquellen, die mit großen Summen aus der Lebensmittel- und Agrarindustrie unterstützt werden.

Quelle: Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn), Pressemeldung vom 16.08.2022



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 10/2022 auf Seite M531.

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