Energiebalance: Erhöht Schlafmangel den Appetit?
- 13.01.2017
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- Redaktion
Ob Schlafmangel kausal eine Gewichtszunahme bedingt, untersuchten Wissenschaftler des King’s College in London in einer systematischen Übersichtsarbeit und einer Metaanalyse [1]. In die Auswertung eingeschlossen wurden Interventionsstudien am Menschen, die den Effekt von teilweisem Schlafmangel/-entzug auf die Energiezufuhr, den Energieverbrauch und die Aufnahme von Makronährstoffen (Fette, Proteine, Kohlenhydrate) untersuchten.
In die systematische Übersichtsarbeit konnten 17 Studien einbezogen werden, in die Metaanalyse elf Publikationen. Die Auswertung zeigt, dass die Energiezufuhr unter Schlafentzug um 385 kcal höher war als unter Kontrollbedingungen (p ≤ 0,001). Die höhere Energiezufuhr ging mit einer signifikant höheren Fettaufnahme und niedrigeren Proteinzufuhr einher; der Verzehr von Kohlenhydraten blieb unbeeinflusst. Der Schlafentzug hatte jedoch keinen Effekt auf den Energieverbrauch oder den Ruheumsatz der Probanden.
Die Ergebnisse von AL KHATIB et al. weisen darauf hin, dass auch partieller Schlafmangel zu einer erhöhten Energieaufnahme unter gleichbleibendem Energieverbrauch führt, was in einer positiven Energiebilanz resultiert und langfristig zu einer Gewichtszunahme führen kann.
Literatur:
1. Al Khatib HK et al. (2016) The effects of partial sleep deprivation on energy balance: a systematic review and meta-analysis. EJCN (doi: 10.1038/ejcn.2016.201)
Quelle: aid infodienst, Pressemeldung vom 23.11.2016
Diesen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 1/17 auf Seite M7.