Nahrungsergänzungsmittel: Kein vermindertes Risiko von Schlaganfall und Herzinfarkt

Das Risiko, an einem Herzinfarkt oder einer Herzkrankheit zu sterben, wird nicht durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln reduziert. Dies ergab eine Übersichtsstudie der University of Alabama in Birmingham.

Etwa ein Viertel der deutschen VerbraucherInnen konsumiert zumindest gelegentlich Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin A, C, D, E, Kalzium, Magnesium und Eisen. Inwiefern aber wirkt sich die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln auf das Risiko, Schlaganfälle und Herzerkrankungen zu erleiden, aus – diese Frage wollte das US-amerikanische Forscherteam beantworten. Hierzu fassten sie 3 249 Studien aus den Jahren 1970 bis 2016 in einer Metaanalyse zusammen. 18 Studien, an denen mehr als 2 Mio. Menschen teilgenommen hatten, analysierten sie gesondert. Betrachtet man die Sterblichkeit mit und ohne zusätzliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, so konnte kein positiver Effekt beobachtet werden – die Sterblichkeit für alle Herz-Kreislauf- Erkrankungen wird demzufolge nicht durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln beeinflusst. Auch die Einnahme von Multivitamin-Tabletten bewirkte keine Reduktion von Schlaganfällen oder der Sterblichkeitsrate bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Der Vorsitzende der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG), Professor Dr. Armin Grau, betont, dass hingegen eindeutig erwiesen sei, dass Salat, Obst und Gemüse Gefäßerkrankungen entgegenwirken und man Vitamine hier in ihrer natürlichen Form zu sich nehmen kann. ExpertInnen der Deutschen Gesellschaft für Neurologie raten, lieber in einem Sportverein aktiv zu werden und auf eine gesunde Ernährung zu achten.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft, Pressemeldung vom 03.09.2018



Diesen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 2/2019 auf Seite M63.

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