Epigenetik: Übergewicht löst eine frühere Pubertät aus
- 13.03.2019
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Schon länger wird vermutet, dass die Ernährung eine Rolle bei diesem Trend spielt, denn übergewichtige Mädchen kommen früher in die Pubertät und die Zahl übergewichtiger Kinder hat in den Industrieländern im gleichen Zeitraum zugenommen.
WissenschaftlerInnen aus Spanien und den USA entdeckten in Experimenten mit Ratten nun ein epigenetisches Bindeglied zwischen der Überernährung in der Kindheit und dem verfrühten Einsetzen der Pubertät [1]. Danach sorgt eine gewöhnliche oder eher energiearme Ernährung dafür, dass im Hypothalamus das epigenetische Enzym Sirtuin1 Acetylgruppen in der Nähe des Gens Kiss1 von Histonen entfernt und so die Aktivierbarkeit des Gens behindert. Überernährung unterbindet diesen Prozess, sodass Sirtuin1 abnimmt und Kiss1 ungewöhnlich früh aktiviert wird. Das löst schließlich den Beginn der Pubertät aus.
Die ForscherInnen folgern, man solle in Zukunft noch mehr auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung bei jungen Mädchen achten, um einem verfrühten Pubertätsbeginn entgegenzuwirken.
Literatur:
1. Vazquez MJ et al. (2018) SIRT1 mediates obesity- and nutrient-dependent perturbation of pubertal timing by epigenetically controlling Kiss1 expression. Nature Communications 9 [doi: 10.1038/s41467-018-06459-9]
Quelle: Epigenetik Newsletter Peter Spork vom 03.12.2018
Diesen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 3/2019 auf Seite M125.