Medienumschau Mai 2015

Die beste Ernährung fürs Baby und Kleinkind

Wie erkenne ich, ob mein Baby hungrig ist? Welche Milch ist die richtige für Kleinkinder? Darf mein Kind Fertiggerichte essen? Und wie gehe ich mit einem „schlechten Esser“ um? Viele Eltern stellen sich solche Fragen zur „richtigen“ Ernährung von Baby und Kleinkind. Das aktuelle Buch der Ökotrophologinnen Dr. Ute ALEXY und Dr. Annett HILBIG vom Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) greift alles Wissenswerte rund um die Ernährung von Kindern zwischen 0 und 3 Jahren auf.

Basierend auf einer Einführung zur körperlichen Entwicklung des Säuglings zum Kleinkind und Grundlagen der Allergieprävention widmet sich das Buch zunächst ausführlich dem Thema Stillen und Milchnahrung. Anstatt wie so oft vehement das Stillen rein theoretisch zu propagieren, stehen praktische Tipps für einen entspannten Stillbeginn im Vordergrund. In einem extra Kapitel bekommt der Leser/ die Leserin zusätzlich einen Überblick über die verschiedenen Fertigmilchnahrungen, deren Zusatzstoffe oder z. B. das benötigte Equipment.

Im zweiten Buchteil steht die Beikosteinführung im Mittelpunkt. Praktische Tipps zu selbst gekochten Breien und der richtigen Auswahl von Fertigprodukten werden ergänzt durch hilfreiche Tricks zur Löffelfütterung. Rezepte, Portionsgrößen und Hygieneaspekte geben Eltern gute Orientierung. Auch der Trend des Baby-led Weaning, bei dem das Baby „Fingerfood“ anstelle von Brei bekommt, wird kurz vorgestellt. Von den Autorinnen wird dieser Trend zum Teil kritisch bewertet. Die „bewährte“ Breifütterung wird hier als sicherer gesehen – ob zu Recht oder Unrecht, wird sich wohl erst noch herausstellen müssen. Wer sich mehr mit dem Thema Baby-led Weaning auseinandersetzen will, sollte weitere Literatur hinzuziehen (siehe unten sowie S. M260 in diesem Heft).



Baby-led Weaning. Das Grundlagenbuch. Der stressfreie Beikostweg

„Ein Löffel für Mama…“ oder „Hier kommt das Flugzeug…“ – vielen Eltern kommen diese Sätze bekannt vor, wenn es darum geht, das Baby mit Brei zu füttern. Manchmal gestaltet sich die Beikosteinführung schwieriger als erwartet, wenn Kinder nicht die empfohlenen Breimengen essen oder das Gefüttertwerden nicht mögen.

Denn Babys können grundsätzlich selbst essen, man muss ihnen nicht jeden Löffel in den Mund schieben – so lautet die Grundidee des „Baby-led Weaning“ (BLW). In ihrem Grundlagenbuch beschreiben die britischen Autorinnen Hintergründe und Praxistipps zu diesem neuen Konzept der Beikosteinführung. „Weaning“, engl. für Entwöhnung, beschreibt die allmähliche Umstellung von der ausschließlichen Fütterung mit Muttermilch bzw. Milchnahrung bis zu dem Zeitpunkt, ab dem das Kind keine Milch mehr bekommt. Bei der traditionellen Breifütterung bestimmen die Eltern, wann abgestillt und wann bzw. wie feste Kost eingeführt wird.



Veggie-Baby. Vegetarisch kochen für Babys und Kleinkinder

Vegetarische Ernährung boomt – und macht auch vor dem Familientisch nicht halt. Doch bietet eine Ernährung ohne Fleisch oder Fisch einem Baby auch alle benötigten Nährstoffe? Und worauf kommt es hierbei an? Die Ökotrophologin Bettina SNOWDON zeigt in ihrem neuen (Koch-)Buch, dass eine vegetarische Ernährung von Babys und Kleinkindern problemlos möglich ist.

Zu Beginn widmet sich das Buch dem wichtigsten Punkt bei einer vegetarischen Kinderernährung – der richtigen Kombination von Lebensmitteln. Anhand ausgewählter Nährstoffe wie z. B. Eisen, Zink oder Jod beschreibt die Autorin ausführlich die kritischsten Aspekte des Vegetarismus. Die Nährstofffunktionen werden ebenso erläutert wie gute Quellen und jeweils resorptionshemmende und -fördernde Lebensmittel. Praktische Hinweise zur Beikosteinführung schließen den ersten Buchteil ab. Ergänzt werden die theoretischen Fakten durch optisch abgegrenzte Einschübe, wie „schlagfertige Antworten auf typische Fragen“, oder Argumenten für die vegetarische Ernährung bzw. Informationen zur kritischen veganen Ernährung von Kleinkindern.



Einführung Onlineberatung und -therapie Grundlagen, Interventionen und Effekte der Internetnutzung

Die digitalen Medien sind aus der Lebens- und Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken. Auch in den Bereichen der Beratung und Psychotherapie findet man immer mehr Online-Angebote. Die österreichischen Autoren bieten mit ihrem Lehrbuch eine konstruktive Möglichkeit, sich zu den neuen Medien in der Beratung einen Überblick zu verschaffen.

Prof. Dr. Christiane EICHENBERG ist Psychotherapeutin und an der Wiener Sigmund Freud PrivatUniversität mit dem Forschungsschwerpunkt „Psychotherapie und Medien“ tätig. Stefan KÜHNE, Dipl.-Erwachsenenbildner, ist Herausgeber des e-beratungsjournal.net. Das Buch ist in vier Teile gegliedert, beginnend mit einer einführenden Darstellung über den Einsatz von digitalen Medien in Beratung und Therapie. Der zweite Abschnitt bildet den Hauptteil: die Vorstellung der klinisch-psychologischen Online- Interventionen, die in die Bereiche Informationen, Beratung und Therapie unterteilt werden. Jede Disziplin wird ausführlich behandelt und mit Beispielen oder konkreten Ablaufbeschreibungen anschaulich vermittelt. Der dritte Buchteil liefert eine Übersicht der klinisch bedeutsamen Folgen der Internetnutzung. So erhält man relevante Informationen über pathologisches Nutzerverhalten, verschiedene Internetsüchte, Selbstschädigung durch den Besuch von „extremen communities“ (z. B. „Pro-Ana“- Seiten von Anorexie-Betroffenen) oder Belästigung im Internet (z. B. Cyber-Mobbing). 



„Dem Ökolandbau auf der Spur“ Aktionsheft für Kinder

Sich mit ökologisch hergestellten, regional und saisonal erzeugten Lebensmitteln zu ernähren, ist nicht immer einfach. Insbesondere dann, wenn man z. B. nicht weiß, was Ökolandbau ausmacht und wo unsere Lebensmittel herkommen.

Die neue, von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) entwickelte Broschüre „Dem Ökolandbau auf der Spur“ richtet sich an Kinder im Vorschul- und Grundschulalter. Anschaulich, bunt und kindgerecht erläutert die Broschüre, welche besonderen Regeln Biobauernhöfe einhalten, welche Arbeiten im Jahresverlauf zu erledigen sind und wie die Tiere auf dem Biohof leben. Zudem erfahren Kinder, welche Obst- und Gemüsearten in den verschiedenen Jahreszeiten besonders reichlich angeboten werden. Passend zu jeder Jahreszeit liefert die Broschüre einfache Rezepte, von Grüner Sauce über Sommereintopf und Kürbis-Röstis bis hin zu Rotkohlsalat. Für alle, die Ökolandbau einmal praktisch erleben wollen, gibt es Aktionsideen zum Nachmachen: z. B. Saatgutpralinen aus Biosaatgut, damit Bienen und Schmetterlinge Futterpfl anzen vorfi nden, eigenen Kartoffelanbau oder der Bau eines Regenwurmkastens.



Stakeholderbasierte Nachhaltigkeitsbewertung von Produkten Kriterienkatalog für Lebensmittel

Unternehmen, Gesellschaft und Verbraucher orientieren sich zunehmend an dem Leitbild einer nachhaltigen Transformation. Dennoch ist es bis heute sehr schwierig, die Nachhaltigkeitsqualität von Lebensmitteln entlang von Wertschöpfungsketten einzuschätzen und zu messen.


Viele unterschiedliche Instrumente präsentieren eine Vielzahl von Kriterien und Bewertungsansätzen. Christina EMMERMANN versucht diesen Problembereich für Unternehmen zu evaluieren. Im ersten Teil ihres Buchs gibt die Autorin einen Überblick über die wichtigsten Instrumente zur Bewertung von Nachhaltigkeitsleistungen in Wissenschaft und Praxis und bewertet sie unter Berücksichtigung der Stakeholder-Perspektive. In der weiteren Analyse widmet sie sich vier unterschiedlichen Produktgruppen und deren Wertschöpfungsketten: Back- und Süßwaren, Fleisch und Fleischwaren, Milch und Milcherzeugnisse sowie Obst und Gemüse. Sehr kurz umreißt sie die wichtigsten Problemstellungen entlang der Wertschöpfungsketten, die sich unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsdimensionen und der Stakeholder-Ansprüche in den jeweiligen Produktgruppen ergeben.


Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 05/15 auf Seite M308 bis M311.

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