Diabetes mellitus: Auch auf die Leber achten

Diabetes mellitus kann durch Schäden der kleinen und großen Arterien und oft auch der Nerven zu verschiedenen Folgeerkrankungen führen, v. a. betroffen sind Herz, Augen und Nieren. „Oft wird bei den Vorsorgeuntersuchungen der Diabetes-Patienten aber ein anderes, oft betroffenes Organ vergessen“, erläutert Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung; es handelt sich hierbei um die Leber.

Der bei Diabetes mellitus oft erhöhte Blutglukosewert trägt zu einer Neubildung von Fett in der Leber bei. Durch die vermehrte Fettablagerung in den Leberzellen entsteht eine Fettleber, die sich entzünden kann (Fettleberhepatitis). Aus der chronischen Fettleberhepatitis kann sich eine Bindegewebsvermehrung (Fibrose) entwickeln, die eine Vernarbung der Leber (Leberzirrhose) zur Folge haben kann. Dadurch wird die Funktionsfähigkeit der Leber immer weiter eingeschränkt und es droht der Leberzellkrebs. Leberzellkrebs im Frühstadium verursacht, wie die Vorerkrankungen auch, meist keine Beschwerden, weshalb diese Lebererkrankungen oft erst spät erkannt werden. Eine frühzeitige Diagnose verbessert allerdings die Heilungschancen. Die Deutsche Leberstiftung rät daher, bei Patienten mit Diabetes mellitus regelmäßig die Leberwerte zu kontrollieren und Ultraschalluntersuchungen des Oberbauchs durchzuführen.

Quelle: Deutsche Leberstiftung, Pressemeldung vom 04.04.2016

=> Lesen Sie hierzu auch den Beitrag von Schattenberg zu NAFLD und NASH in Ernährungs Umschau 2/2015.



Den Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 05/16 auf Seite M262.

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