Future of Food – Feeding Tomorrow’s World: 1. International Spring School an der Hochschule Fulda
- 13.05.2019
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Die Zahlen: An 5 Tagen referierten 7 Experten*innen vor mehr als 40 Teilnehmer*innen aus 10 Ländern. Sie präsentierten aus der Perspektive ihres jeweiligen Fachgebiets ihre Ansätze zur Zukunft des Essens und diskutierten über Mangelernährung (Hidden Hunger), Genome Editing (CRISPR/Cas), funktionelle und neuartige Lebensmittel (Functional and Novel Food) sowie nachhaltige Ernährungssysteme (Sustainable Food Systems).
Prof. Hans-Konrad Biesalski, Initiator der Hidden Hunger-Kongresse an der Universität Hohenheim, referierte über The Double Burden of Malnutrition: Meaning, Reasons, Causes. Er stellte klar, dass es bei der Ernährungssicherheit nicht allein auf die energieliefernden Makronährstoffe ankommt. Entscheidend und essenziell für die Entwicklung ist – v. a. bei Neugeborenen – die Verfügbarkeit von Mikronährstoffen wie Vitaminen und Mineralstoffen.
Gentechnik in der Pflanzenzucht stand im Mittelpunkt des zweiten und dritten Tages: Prof. Urs Niggli, Direktor des Forschungsinstituts für Biologische Landwirtschaft (FiBL, Schweiz), und Prof. Holger Puchta, Lehrstuhl für Molekulare Pflanzenbiologie am Karlsruhe Institut für Technologie (KIT), erläuterten die Chancen neuer, auf modernen Gene Editing-Verfahren (CRISPR/Cas) basierender Pflanzenzüchtungsmethoden. Prof. Cathie Martin, Pflanzenphysiologin des John Innes Centre in Norwich (UK) veranschaulichte den ernährungsphysiologischen Nutzen moderner Pflanzenzüchtungen am Beispiel roter, oranger und lila Tomatensorten. Die Potenziale einer personalisierten Ernährung zeigte Dr. Ute Obermüller-Jevic (BASF, Nutrition & Health) auf und diskutierte sie intensiv mit den Studierenden.
Am vierten Tag standen Insekten bzw. Nahrung aus Insekten im Fokus der Veranstaltung. Prof. Guido Ritter von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Münster referierte über die Nachhaltigkeitsaspekte einer insektenbasierten Ernährung. Er leitete auch die sensorische Verkostung unterschiedlicher Produkte mit Insektenprotein bzw. ganzen Insekten.
Der inspirierende Vortrag von Dr. Huub Löffler, Wageningen University & Research, zu nachhaltigen Ernährungssystemen rundete den letzten Tag ab. Er erläuterte durch Simulationen, wie zukünftige Ernährungssysteme auf die globalen Herausforderungen wie Klimawandel und Überbevölkerung reagieren können.
Verschiedene Workshops, Diskussionen und Posterbeiträge der Teilnehmer*innen ergänzten und vervollständigten den Input durch die Vorträge. Ein Sensorik-Workshop mit Verkostung von Insektenproteinen sowie das Debattier-Forum zu Gentechnik und moderne Pflanzenzüchtungsmethoden waren Highlights der intensiven Studienwoche, die komplett in englischer Sprache stattfand.
Auch das leibliche Wohl (und bewegte Pausen) kamen nicht zu kurz: Bei der sogenannten „Schnippeldisko“ am ersten Abend leisteten die Teilnehmer*innen ganz praktisch einen Beitrag dazu, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden: Gemeinsam kochten sie ein vegetarisches Abendessen aus Zutaten, die zu gut für die Tonne sind. Den Abschluss der Spring School bildete ein gemeinsames Abschiedsdinner.
Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 5/2019 auf Seite M255.