Die Ernährungswelt in Zahlen: Fairtrade wächst um 15 %

In den 1970er Jahren begann der faire Handel mit Kunsthandwerk, Jutetaschen und vereinzelten Lebensmitteln wie Indio-Kaffee aus Guatemala. Im Jahr 1992 wurde der Verein Transfair gegründet, um mit einem Siegel fair gehandelte Produkte aus der Nische zu holen und auch im klassischen Lebensmittelhandel anbieten zu können.

Nach über 25 Jahren hat „fair" das Öko-Nischen-Image überwunden: Derzeit werden bundesweit über 5 500 Produkte mit dem Fairtrade-Siegel in Supermärkten, Fachgeschäften, Discountern und in der Gastronomie angeboten. Über 70 % sind auch bio-zertifiziert.

Der Umsatz mit Fairtrade-Produkten ist im Jahr 2017 um 15 % auf etwa 1,33 Mrd. € gewachsen. Beliebte Produkte sind nach wie vor Kaffee, Bananen und Kakao. Im vergangenen Jahr stieg der Absatz von Kaffee auf über 18 000 t Röstkaffee (+ 8 %). Bei Bananen waren es 87 000 t (+ 21 %) und bei Rohkakao knapp 37 000 t (+ 23 %).

Fairtrade nimmt auch Einfluss auf die ländliche Entwicklung in den Anbauländern und bietet Entwicklungschancen. Die Prämieneinnahmen der Produzentenorganisationen lagen im Jahr 2017 bei 25 Mio. € (+ 23 %) und wurden für Gemeinschaftsprojekte in den jeweiligen Ländern eingesetzt.

-> Im Special „Lebensmittelmarketing & Ethik" in Ernährungs Umschau 5/2016 erfahren Sie mehr über ethisch positionierte Produkte und das Fairtrade-Siegel, den Zertifizierungsprozess und die dahinterliegenden Standards.


Quelle: Bundeszentrum für Ernährung, Pressemeldung vom 06.06.2018



Diesen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 7/2018 auf Seite M360.

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