Den Fokus auf gefährdete Zielgruppen legen: Studie zu Ernährungsverhalten und Gesundheit
- 13.08.2020
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Die Studie führte Dr. Sebastian Mader vom Institut für Soziologie der Universität Bern im Rahmen des Projekts „Ernährungsverhalten in Bayern und seine Folgekosten“ durch, die das KErn 2016 gestartet hatte. Im Rahmen der Studie wurden die Daten zweier nationaler Gesundheitsstudien (KiGGS und NEMONIT) untersucht. Die Ergebnisse: Eine gesündere Ernährung im Allgemeinen, welche sich etwa an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) orientiert, und der Verzehr von Nüssen im Speziellen stehen mit einem niedrigeren Body-Mass-Index (BMI) in Zusammenhang, ein reichlicherer Verzehr von gesüßten Getränken, Bier, Fleisch und Wurst mit einem höheren. Nach den Ergebnissen dieser Studie kann entgegen rein kalorienbasierter Empfehlungen ein erhöhter Verzehr von Nüssen auch gewichtsreduzierend wirken. Zu den Personen, die sich gesünder als andere ernähren, zählen Mädchen und Frauen, Menschen mit hoher Bildung und jungen Alters. Starkes Übergewicht geht mit einer Verringerung des sozio-ökonomischen Status einher.
„Die Studie gibt Hinweise darauf, dass eine auf die Reduktion von Übergewicht abzielende Ernährungspolitik wohlberaten ist, sich auf Jungen und Männer sowie Menschen mit geringer Bildung bzw. niedrigem Bildungshintergrund zu fokussieren. Die Förderung des Verzehrs von Nüssen und die Begrenzung des Verzehrs von Limonade, Bier, Fleisch und Wurst sollte noch stärker kommuniziert werden“, schlussfolgert Mader.
Originalpublikation
1. Mader S, Rubach M, Schaecke W, Röger C, Feldhoffer I, Thalmeier EM: Healthy nutrition in Germany: a survey analysis of social causes, obesity and socio-economic status. Public Health Nutrition 2020; 23(12): 2109–23.
Quelle: Kompetenzzentrum für Ernährung, Pressemeldung vom 10.06.2020
Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 8/2020 auf Seite M445.