Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn): Nachhaltiger Einkaufsassistent
- 13.10.2021
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- Redaktion
Laut einer globalen Studie des Capgemini Research Institute kaufen acht von zehn VerbraucherInnen lieber verantwortungsbewusst und umweltfreundlich ein. Eine Vielzahl von Informationen wie Label, Siegel und Nährwerttabellen auf der Verpackung helfen aufgrund mangelnder Transparenz nicht immer weiter, wenn es darum geht, gesundheitsförderliche und zugleich nachhaltige Lebensmittel auszuwählen.
Unterstützung soll der am Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) entwickelte Einkaufsassistent bieten, der später auch als App zur Verfügung stehen soll. Er verknüpft Daten zur Klimawirkung, Landnutzung oder dem Wasserverbrauch und kann so eine schnellere Orientierung beim Lebensmitteleinkauf ermöglichen.
Die Nachhaltigkeit eines Produkts soll über einen möglichst transparenten und im Projekt entwickelten Nachhaltigkeitsindex angezeigt werden. Dazu werden vom Projektteam relevante Nachhaltigkeitskriterien definiert und ein Berechnungsmodell für den Index erstellt. KI-Technologien unterstützen diesen Prozess: Sie können Daten aus unterschiedlichen Quellen modellieren und verknüpfen. Datenbanken mit Parametern wie CO2-Äquivalenten, Wasserverbrauch, Tierwohl und Flächenverbrauch werden zusammengeführt und eine Metadatenbank entwickelt. Mit dem Einkaufsassistenten soll Informationen dazu abrufbar sein, wie viel Wasser bei der Herstellung eines Produkts verbraucht wurde, wie lange der Transportweg war und wieviel CO2 dabei freigesetzt wurde. Viele Aspekte der Nachhaltigkeit können so auf einem Blick erfasst werden. Ein virtueller Sprachassistent (Chatbot) – eine auch auf künstlicher Intelligenz basierende Software – führt den/die VerbraucherIn über einfache Dialoge und stellt dabei schnell und flexibel Informationen zur Verfügung. Im Jahr 2024 soll der Einkaufsassistent auch als Handy-App zur Verfügung stehen.
Das dreijährige Forschungsvorhaben ‚Nachhaltige Einkaufsassistenz‘ wurde vom KErn zusammen mit dem IBM und dem Forschungsinstitut fortiss im Februar 2021 begonnen. Finanzielle Unterstützung erhält es vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), das seit letztem Jahr acht ausgewählte KI-Verbundprojekte mit insgesamt mehr als 10 Mio. € fördert.
Quelle: Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn), Pressemeldung vom 09.06.2021
Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 10/2021 auf Seite M569.