Europäische Union: Neue Grenzwerte für Cadmium und Blei

In der Europäischen Union (EU) gelten seit Ende August neue Höchstwerte für die Schwermetalle Cadmium und Blei in vielen Lebensmitteln. Mit diesen Maßnahmen soll im Rahmen des europäischen Plans zur Krebsbekämpfung die Aufnahme krebserregender Schadstoffe über die Nahrung weiter verringert werden.

Cadmium ist ein Schadstoff, den NichtraucherInnen in erster Linie über Lebensmittel aufnehmen. Daher werden die Cadmium-Grenzwerte u. a. für einige Obst- und Gemüsesorten, Getreide und Ölsaaten gesenkt oder neu festgelegt. Bei Reis sind bspw. nur noch 0,15 statt 0,2 mg Cadmium pro kg zugelassen. Obst wie Banane und Ananas dürfen höchstens 0,02 mg statt 0,05 mg pro kg enthalten. Eine dauerhaft hohe Aufnahme von Cadmium kann nicht nur das Krebsrisiko erhöhen, sondern auch zu Nieren- und Knochenschädigungen führen.

Auch Blei wird v. a. über die Nahrung aufgenommen. Nach neuen Erkenntnissen gibt es keine Schwelle, unterhalb derer gesundheitliche Schädigungen für den Menschen sicher ausgeschlossen werden können. Daher sollte die ernährungsbedingte Exposition möglichst geringgehalten werden. Mit der neuen Verordnung werden u. a. strengere und zusätzliche Grenzwerte für Blei in Säuglingsnahrung, Gewürzen und Wildpilzen festgelegt. Vergleichsweise hohe Mengen an Blei enthalten Fisch, Meeresfrüchte und bestimmte Nahrungsergänzungsmittel (gemeint sind Produkte aus Meeresalgen, Ölsaaten, Mineralerden, wie Kieselerde oder Tonerde, sowie ayurvedische Produkte). Aber auch Getreideprodukte und Gemüse können trotz relativ geringer Bleigehalte zur Aufnahme beitragen, da sie häufig verzehrt werden. Für die meisten Salzsorten gilt nun ein Höchstgehalt von 1,0 mg pro kg. Für Wein wird der Grenzwert ab der Ernte im kommenden Jahr von 0,15 auf 0,10 mg pro kg gesenkt.

Quelle: BZfE, Pressemeldung vom 08.09.2021



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 10/2021 auf Seite M568.

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