Fachhochschule Münster: Kompetenzzentrum für Ernährung & Therapie eröffnet

Am 19. September eröffnete die Fachhochschule Münster ihr Kompetenzzentrum für Ernährung & Therapie, engl. Center for Nutrition & Therapy (NuT). Das NuT gehört zum interdisziplinär ausgerichteten FH-Fachbereich Oecotrophologie – Facility Management und wurde von Prof. Dr. Tobias Fischer und Prof. Dr. Anja Markant gegründet.

„In einer Einheit wie der eines Kompetenzzentrums können wir das Wissen zum Schwerpunkt Ernährung und Therapie gezielter bündeln“, sagte Markant. Die Struktur mache es leichter, direkter mit Partner*innen aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammenzuarbeiten. Das achtköpfige NuT-Team richtet seinen Blick auf die Ernährung von gesunden und kranken Menschen. Aktuelle Themen sind bspw. die Versorgung mit Nährstoffen, die Ernährungstherapie bei seltenen angeborenen Stoffwechselerkrankungen und alternative Ernährungsformen mit einem Schwerpunkt auf ketogene Diät. Im Labor für Ernährungsstatus und Ernährungstherapie sowie in der Diät- und Versuchsküche lassen sich bspw. Interventionsstudien durchführen und ernährungstherapeutische Ansätze erproben. Interessierte können sich unter  www.fh-muenster.de/ernaehrung-therapie  über das Kompetenzzentrum für Ernährung & Therapie informieren.
Fachbereichsdekan Prof. Dr. Matthias Lamping hob das NuT als weiteren Baustein für die praxisnahe Ausbildung der Studierenden an der Hochschule hervor. Vor allem im Bachelorstudiengang Oecotrophologie und im Masterstudiengang Ernährung und Gesundheit werden die Labore genutzt.
In ihren Vorträgen thematisierten drei Rednerinnen, wohin die Reise in der angewandten Ernährungsforschung geht. Die Forderungen des Wissenschaftsrats nach einer verständlichen Wissenschaftskommunikation werden mit dem neuen Kompetenzzentrum sehr gut aufgegriffen, wie Dr. Margareta Büning-Fesel, Präsidentin der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, in ihrem Beitrag erklärte. Eine berufspolitische Sicht brachte Dr. Andrea Lambeck vom Berufsverband Oecotrophologie (VDOE) ein. „Wir müssen lauter werden“, sagte Lambeck angesichts von oft plakativen und mal mehr, mal weniger fundierten Beiträgen in Sozialen Medien zum Thema Ernährung. Prof. Dr. Hannelore Daniel, ehemalige Lehrstuhlinhaberin für Ernährungsphysiologie an der Technischen Universität (TU) München, führte in ihrem pointierten Vortrag u. a. aus, wie sich künstliche Intelligenz auf Forschung und Lehre auswirkt. In Anlehnung an Immanuel Kant schloss sie ihren Beitrag mit einem Appell an junge Menschen, dennoch den Mut zu haben, sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen.

Quelle: FH Münster, Pressemeldung vom 20.09.20



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 11/2024 auf Seite M621.

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