Marktcheck: Proteinangereicherte Lebensmittel teuer und unnötig

Der Umsatz von proteinangereichten Lebensmitteln wie „Protein-Müsli“ oder „Eiweiß- Brot“ wächst laut Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zufolge um jährlich 62 %. Für die als besonders sportlich und gesund angepriesenen Produkte verlangen Hersteller häufig einen wesentlich höheren Preis als für Vergleichsprodukte ohne Protein-Zulage. foodwatch hat in einem Marktcheck Lebensmittel unter die Lupe genommen, die mit Extra-Proteinen werben.

Zugesetzt werden z. B. Soja-, Erbsen-, Lupinen- oder Weizenprotein zu Brot oder Müsli und zusätzliches Milchprotein zu Milchgetränken. Erst kürzlich wies die Deutsche Gesellschaft für Ernährung im Rahmen der Aktualisierung ihrer Empfehlungen zur Proteinzufuhr darauf hin, dass selbst ambitionierte Breitensportler, die sich normal ernähren, kein zusätzliches Protein benötigen, weil in der Durchschnittsernährung der Deutschen bereits ausreichend bis zu viel Protein enthalten ist. Lediglich im Leistungssport ist die Überprüfung einer ausreichenden Proteinaufnahme angezeigt.

Laut GfK werden aber rund 70 % aller Protein-Produkte von Menschen gekauft, die nicht übermäßig viel Sport treiben. Die Verbraucherzentrale weist überdies darauf hin, dass „Eiweißbrote“ fettreicher sind und damit z. T. mehr Energie enthalten.

Quellen:
- foodwatch, Pressemeldung vom 17.11.2017
- Verbraucherzentrale Bundesverband. Eiweißbrot. URL: www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/schlankheitsmittel-und-diaeten/eiweissbrot-11175
- DGE. Ausgewählte Fragen und Antworten zu Protein und unentbehrlichen Aminosäuren. (2017). URL: www.dge.de/fileadmin/public/doc/ws/faq/FAQs-Protein.pdf 



Diesen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 12/17 auf Seite M669.

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