KuPS-Studie: Schulessen nach dem DGE-Standard nur geringfügig teurer
- 13.12.2018
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- Redaktion
Die Studie „Kosten- und Preisstrukturen in der Schulverpflegung“ (KuPS) im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) beinhaltet u. a. Modellrechnungen zu Kosten für die Bereitstellung der Schulessen. An der KuPS-Befragung nahmen bundesweit 488 Schulträger teil. Die Gesamtkosten für die Schulverpflegung werden u. a. durch die Anzahl der Schulen sowie der Essensteilnehmer beeinflusst. Die KuPS-Studie ging in ihrer vorgestellten Beispielrechnung von einer durchschnittlichen Abnahmemenge von täglich 200 Essen aus. Das entspricht einer mittelgroßen Schule. Die Kosten für eine Mittagsmahlzeit nach dem DGE-Qualitätsstandard waren in den Berechnungen an einer Beispiel-Grundschule mit 200 vor Ort gekochten Essen (Mischküche) mit 4 Cent (5,40 € statt 5,36 €) nur geringfügig höher als für ein durchschnittliches Essen. Dies liegt an den etwas höheren Personalkosten, während die Wareneinstandskosten vergleichbar sind.
Die Autorin der KuPS-Studie, Dr. Ernestine Tecklenburg, DGE, betonte: „Wenn Schulessen schon subventioniert wird, dann sollte gutes Essen auf Basis des DGE-Qualitätsstandard zur Verfügung gestellt werden“.
Anhand der Ergebnisse zu Kosten, Preisen und Organisationsstrukturen gibt die KuPS-Studie folgende Empfehlungen:
- Akzeptanz der Mittagsverpflegung steigern: Neben der Wahl eines gesundheitsfördernden Verpflegungsangebots spielt die Teilhabe eine Rolle. Je mehr Schüler an der Mittagsverpflegung teilnehmen, umso günstiger wird es für alle.
- Die Anforderungen an die Qualität der Schulverpflegung transparent machen: Wünsche der Eltern, Kinder und Lehrer sollten berücksichtigt werden. Um die Qualität kontinuierlich zu verbessern und zu sichern, können einfache Instrumente wie ein Speiseplancheck, Prüfung der Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen der Anbieter sowie Befragungen zur Zufriedenheit eingesetzt werden.
- Beschaffungs- und Qualitätsmanagement professionalisieren: Insgesamt fallen relativ hohe Kosten für die Organisation der Schulverpflegung beim Träger an, die derzeit in der Kostenrechnung vieler Kommunen nicht explizit ausgewiesen werden. Sinnvoll ist es, das Schulverpflegungsmanagement zu professionalisieren, unabhängig von der Entscheidung zwischen Eigen- und Fremdbewirtschaftung. Maßnahmen sind u. a. Schulungen für Mitarbeiter im Bereich Vergabe- und Qualitätsmanagement, Handlungsleitfäden zum Qualitätsmanagement, Checklisten zur Beschaffung, Musterausschreibungen für die Vergabe. Hilfestellung geben hier auch die bundesweiten Angebote der Vernetzungsstellen für die Kita- und Schulverpflegung.
Mehr als 3 Mio. Schüler in Ganztagsschulen haben Anspruch auf ein Mittagessen in der Schule. Um eine ausgewogene Schulverpflegung anbieten zu können, müssen entsprechende Strukturen beim Schulträger und in den Schulen vorhanden sein bzw. geschaffen werden. Die Organisation der Schulverpflegung ist dabei je nach Schule völlig unterschiedlich und wird grundsätzlich in Fremd- oder Eigenbewirtschaftung geführt. Charakteristisch sind kleine Schulen mit nur wenigen Mittagessen pro Tag. Diese spezifischen Strukturen sind eine zentrale Herausforderung für Schulträger und Anbieter im Hinblick auf effizientes Wirtschaften.
Quelle: DGE, Pressemeldung vom 06.11.2018
Diesen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 12/2018 auf Seite M660.