Darmmikrobiota: Einfluss pflanzlicher Ernährung auf Darm und Gehirn
- 13.12.2023
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- Redaktion
In der Studie wurden junge Erwachsene mit leichtem Übergewicht und einem omnivoren, westlichen Ernährungsstil ausgewählt. Die 59 Proband*innen nahmen über einen Zeitraum von 14 Tagen jeden Tag 30 g Inulin zu sich, ein Präbiotikum aus der Chicoreewurzel. In der funktionellen MRT-Bildgebung wurden Bilder von Essen gezeigt und die Proband*innen mussten entscheiden, wie sehr sie die gesehenen Mahlzeiten nach dem Experiment verzehren möchten. Im Anschluss erhielten sie ihr am höchsten bewertetes Gericht zum Verzehr. Die MRT-Untersuchung wurde an vier Zeitpunkten wiederholt, jeweils vor und nach der Präbiotikagabe und vor und nach einer Placebo-Phase, in welcher die Teilnehmenden ein Präparat mit derselben Energiedichte erhielten.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Ballaststoffe wie diätetische Präbiotika hochdosiert sowohl die Zusammensetzung der Darmbakterien als auch die Belohnungssignale im Gehirn und die damit verbundene Essentscheidung positiv verändern können.
In einer Folgestudie wird derzeit untersucht, wie sich eine längerfristige Gabe von hochdosierten Präbiotika über sechs Monate bei Menschen mit Übergewicht und Adipositas auf das Essverhalten, das Gehirn und auch auf das Körpergewicht auswirkt.
Literatur
1. Medawar E, Beyer F, Thieleking R, et al.: Prebiotic diet changes neural correlates of food decision-making in overweight adults: a randomised controlled within-subject cross-over trial. Gut 2023. DOI: 10.1136/gutjnl-2023-330365.
Quelle: Universität Leipzig, Pressemeldung vom 10.10.2023
Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 12/2023 auf Seite M718.