Nicht-alkoholische Fettleber (NAFLD): Neue Erkenntnisse zur Therapie

Zu wenig Bewegung und eine ungesunde Ernährung führen häufig zu Übergewicht und einer nicht-alkoholischen Fettleber (NAFLD) ( lesen Sie hierzu „Nicht-alkoholische Fettleber (NAFLD) und nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH)“ in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 2/2015 ab S. M92).

In Deutschland ist fast jede*r vierte Erwachsene davon betroffen. Trotz dieser Häufigkeit gibt es aktuell keine Behandlung. Eine Studie [1] zeigt bisher unbekannte Zusammenhänge zwischen protektiven Leberimmunzellen und oxidativem Stress und bietet dadurch einen neuen Forschungsansatz, um NAFLD in Zukunft behandeln zu können. Die Studie wurde unter Beteiligung des Dr. Margarete Fischer-Bosch Instituts für Klinische Pharmakologie am Bosch Health Campus durchgeführt. Die Leitung lag beim Karolinska-Institut in Schweden, mitgewirkt haben außerdem Forschende des University College in London, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Universität Freiburg.
Die Wissenschaftler*innen identifizierten funktional unterschiedliche Subpopulationen von Leberimmunzellen bei schlanken Personen (Body-Mass-Index (BMI) ≤ 25) und bei Personen mit Adipositas (BMI > 35). Die Ergebnisse zeigen, dass nicht-entzündliche Faktoren eine wesentliche Rolle für die Leberfunktion spielen. So enthielt eine der untersuchten Subpopulationen protektive Immunzellen, die oxidativem Stress in der Leber entgegenwirken. Die Zahl der protektiven Zellen sinkt jedoch bei Übergewicht und der positive Effekt auf den Fettgehalt der Leber bleibt aus.
„Je besser Mediziner ein krankes Organ verstehen, desto besser können sie es behandeln. In dieser Kollaboration haben wir herausgefunden, dass nicht alle Leberimmunzellen gleich sind“, erklärt Prof. Dr. Volker M. Lauschke, Stellvertretender Leiter des Dr. Margarete Fischer-Bosch Instituts für Klinische Pharmakologie.

Literatur
1. Barreby E, Strunz B, Nock S, et al.: Human resident liver myeloid cells protect against metabolic stress in obesity. Nat Metab 2023; 5: 1188–203.

Quelle: Robert Bosch Stiftung e. V., Pressemeldung vom 19.10.2023



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 12/2023 auf Seite M720.

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