Nahrungsversorgung: Algen-Anbau „NoriFarm“ für zu Hause

Ein Forschungsteam der TH Köln arbeitet an einem Bioreaktor, in dem sich essbare Algen unter Meeresbedingungen umweltfreundlich und ressourcensparend auch zuhause kultivieren lassen. Prof. Dr. Nina Kloster vom Institut für Technische Gebäudeausrüstung leitet das Projekt „NoriFarm – Ein Tanksystem für den urbanen Makroalgenanbau“. Förderung kommt mit 100 000 € vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

© GreenING Lab/TH Köln
© GreenING Lab/TH Köln

„NoriFarm“ ähnelt einem Aquarium und eignet sich perspektivisch auch für Restaurantbetriebe oder Supermärkte. Der Bioreaktor umfasst einen Tank mit Wasser, das etwa Meeresbedingungen hat. Sensoren überwachen u. a. Nährstoffgehalt und pH-Werte des Wassers, um die Produktion eines sicheren, hochwertigen Nahrungsmittels zu gewährleisten. Eine App soll die Nutzung erleichtern, indem diese bspw. an Säubern und Ernten erinnert. In die Produktentwicklung fließen Kenntnisse aus der Biologie, den Ingenieurwissenschaften, nachhaltigem Design und Informatik ein.
Die bekanntesten Makroalgen sind Nori und Wakame. „Sie eignen sich gut zum direkten Verzehr. Die Verfügbarkeit in Deutschland ist abhängig von der Produktionslage anderer Länder. Die in Salzwasser vorkommenden tropischen Makroalgen können zudem auch mit Schwermetallen oder Pestiziden belastet sein“, so Kloster. „Die Omega-3-Fettsäuren in Fischen stammen aus ihrer Nahrung, den Algen, und sammeln sich über die Nahrungskette im Fleisch der Fische an. (…) Algen direkt zu essen anstatt den Umweg über den Fisch zu gehen, stellt eine alternative und nachhaltige Omega-3- Quelle dar.“
Das Projekt läuft bis September 2022. Die Produktion des fertig entwickelten Geräts soll mit einer Unternehmensgründung verknüpft werden. Das StartUpLab@ TH Köln unterstützt das Vorhaben.

Quelle: TH Köln, Pressemeldung vom 06.01.2022



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 2/2022 auf Seite M64.

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