Die 10 wichtigsten Ernährungstrends des Trendreport Ernährung 2022. © NUTRITION HUB
Die 10 wichtigsten Ernährungstrends des Trendreport Ernährung 2022. © NUTRITION HUB

Trendreport Ernährung 2021: Essen mit Verantwortung und Leidenschaft

Für die dritte Auflage des Reports hat sich das Ernährungsnetzwerk NUTRITION HUB mit dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) zusammengeschlossen. „Gemeinsam konnten wir über 100 namhafte Expertinnen und Experten aus unserem Netzwerk gewinnen und zu relevanten Trends befragen“, sagte Initiatorin Dr. Simone Frey, Gründerin des NUTRITION HUB.

Die Online-Befragung mit offenen und halboffenen Fragen zu Entwicklungen im Ernährungssektor fand vom 27. Oktober bis 12. November 2021 statt. Die Antworten wurden nach Häufigkeit gewichtet und ausgewertet. An der Befragung nahmen 107 Fachleute aus den unterschiedlichsten Bereichen des Ernährungssektors teil. „In unserem Report setzen wir auf ‚Expert Listening‘ statt ‚Social Listening‘“, so Dr. Margareta Büning-Fesel, BZfE.
Insgesamt kristallisierten sich 10 Trends heraus. 71 % der befragten Ernährungsprofis sehen in klimafreundlicher und nachhaltiger Ernährung die wichtigste und unumkehrbare Entwicklung dieser Dekade. Die Bedeutung des Themas macht sich v. a. in drei Bereichen bemerkbar: Zum Ersten steigt die Zahl der wissenschaftlichen Arbeiten und Forschungsprojekte zu diesem Komplex stark an. Zum Zweiten bewerten die VerbraucherInnen heute bei Ernährungsentscheidungen die Aspekte Regionalität und Nachhaltigkeit höher als die Gesundheit. Drittens findet in der Gemeinschaftsverpflegung ein Umdenken hin zu mehr Nachhaltigkeit statt.
49 % der befragten Fachleute beobachten, dass die Nachfrage nach veganer und pflanzenbasierter Ernährung stark zunimmt – Rang zwei auf der Liste der wichtigsten Trends 2022. Immer mehr Menschen – darunter auch viele Verantwortliche in Groß- und Schulküchen sowie Mensen – entscheiden sich für pflanzenbasiertes Essen. Laut Dr. Robert Schaller, Leiter des Referats Ernährungswissenschaft und Ernährungsforschung im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), sind die sich daraus ergebenden ernährungsphysiologischen Konsequenzen mittlerweile ein wichtiges Forschungsfeld.
Im Trend liegen auch digitale Ernährungskonzepte: 30 % der Befragten nannten die Zunahme der digitalen Angebote in der ernährungspräventiven und ernährungstherapeutischen Beratung. Beschleunigt wird diese Entwicklung von der Corona-Pandemie, die viele Menschen aufgeschlossener gegenüber digitalen Lösungen gemacht hat. Zahlreiche Fachleute nutzen bei der Arbeit mit ihren KlientInnen Apps, etwa um Nährwertprofile zu erfassen oder das Erlernen eines neuen Verhaltens zu unterstützen.
Neben diesen Top 3 wird auch ein Boom bei gesundem Essen-to-go ausgemacht – nicht zuletzt wegen der gestiegenen Nachfrage durch die Pandemie. Im Trend steht auch das Bewusstsein für gesunde Ernährung und Lebensmittel. Andererseits belegt der Trendreport erneut eine Entwicklung, die die ExpertInnen umkehren möchten: Ernährungsmythen und falsche Informationen im Netz verunsichern immer mehr Menschen.

Vollständiger Bericht:
→ www.nutrition-hub.de 

Quelle: NUTRITION HUB, Pressemeldung vom 19.01.2022



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 2/2022 auf Seite M60.

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