Gefährlicher Trend: Cannabis-Wirkstoff in Süßigkeiten

© Oksana Ermak/iStock/Getty Images Plu
© Oksana Ermak/iStock/Getty Images Plu

Die Drüsenhaare der Hanfpflanze (Cannabis sativa) bilden ein Harz, welches v. a. aus Cannabinoiden besteht. Bekannt ist Tetrahydrocannabinol (THC), welches rechtlich als Betäubungsmittel eingestuft wird. Die Substanz kann die Wahrnehmung verändern und berauschend wirken.

Weltweit entwickeln sich THC-haltige Lebensmittel zu einem Trend. Bei den über Online-Shops und in sozialen Netzwerken zum Kauf angebotenen Produkten handelt es sich meist um Süßigkeiten, Snacks oder Cornflakes, die bekannten Markenprodukten täuschend ähnlich sind. Sie werden illegal vertrieben und gefährden v. a. Kinder und Jugendliche, warnt das Bundeskriminalamt (BKA). In Irland, den USA und Kanada kam es bereits in mehreren Fällen zu schwerwiegenden Vergiftungen bei Kindern und Teenagern, die im Krankenhaus behandelt werden mussten. Symptome sind bspw. Brustschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Verwirrung und Angstzustände. Sofern im Umfeld der Kinder vorhanden, können v. a. Kleinkinder die Produkte leicht verwechseln und haben aufgrund des geringen Körpergewichts ein hohes Risiko einer THC-Überdosierung.
In Deutschland sind solche Produkte bislang in 25 Fällen aus elf Bundesländern sichergestellt worden. Es wurde ausschließlich das natürliche Cannabinoid THC nachgewiesen. In Schweden und Irland sollen aber auch Fruchtgummiprodukte mit neuen psychoaktiven Stoffen, kurz NPS, versetzt gewesen sein. Sie enthielten synthetische Cannabinoide, die viel stärker als das natürliche THC und häufig verzögert wirken können.

Quelle: Bundeszentrum für Ernährung (BZfE), Pressemeldung vom 16.02.2022



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 3/2022 auf Seite M127.

Das könnte Sie interessieren
DFG veröffentlicht Positionspapier zum künftigen EU-Forschungsrahmenprogramm weiter
Semaglutid bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und chronischer Nierenerkrankung weiter
Thromboserisiko durch Erythrit? weiter
Xylit ist mit erhöhtem Risiko für Herzprobleme verbunden weiter
Milch-, Käse- und Butterverbrauch sinkt erneut weiter
Übergewicht in der Jugend erhöht Risiko weiter