Essverhalten: So essen Kinder mehr Obst und Gemüse
- 14.06.2023
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- Redaktion
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An der Studie nahmen 50 Eltern und 50 Kinder (25 Mädchen, 25 Jungen) teil. Das Durchschnittsalter der Kinder lag bei 8 Jahren, das der Eltern bei 43 Jahren. Den Teilnehmenden wurde ein typisch deutsches Abendbrot mit Brotscheiben, Aufschnitt und Käse sowie mundgerechten Obst- und Gemüsestücken serviert. Das Ergebnis zeigt, dass die Kinder deutlich mehr Obst und Gemüse verzehrten, wenn sie durchschnittlich 10 Minuten länger am Tisch saßen als sonst – also insgesamt 30 Minuten. Im Durchschnitt aßen sie etwa 100 g mehr Obst und Gemüse. Das entspricht etwa einer der fünf empfohlenen täglichen Portionen Obst und Gemüse und ist so viel wie ein kleiner Apfel oder eine kleine Paprika.
Laut Professorin Mata hat diese Erkenntnis praktische Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit, da eine zusätzliche Portion Obst und Gemüse täglich das Risiko von Herz-Kreislauf- Erkrankungen um 6–7 % verringert. Um solch einen Effekt zu erreichen, müsse jedoch genügend Obst und Gemüse (mundgerechte Stücke) auf dem Tisch vorhanden sein. Die Studie zeigt außerdem, dass längere Familienmahlzeiten nicht dazu führten, dass Kinder auch mehr zu Brot oder Aufschnitt griffen, sie nahmen auch nicht mehr Dessert. Die Forschenden vermuten, dass das in mundgerechte Stücke geschnittene Obst und Gemüse bequemer zu essen und daher verlockender war.
„Die Dauer der Mahlzeit ist eine der zentralen Kompetenten der Familienmahlzeit, die Eltern variieren können, um die Ernährungsgesundheit ihrer Kinder zu steigern. […]“, fasst Professor Hertwig die Ergebnisse zusammen.
Quelle: Universität Mannheim, Pressemeldung vom 18.04.2023
Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 6/2023 auf Seite M338.