Getränkekonsum: Zuckerfreie Limos und Energydrinks – geeignete Sommergetränke?
- 14.08.2024
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- Redaktion
Gerade über Getränke wird teils unbewusst viel Zucker aufgenommen. Da erscheint es praktisch, dass Light- und Zero-Varianten zunehmend den Getränkemarkt erobern. Im Vergleich zu herkömmlichen Getränken ist ihr Zuckergehalt deutlich reduziert. „Light- oder leichte Getränke enthalten entweder mindestens 30 Prozent weniger Kalorien oder 30 Prozent weniger Zucker als Vergleichsprodukte“, erklärt Levke Schwanz, Referentin für Lebensmittel und Ernährung der VZSH. Oft wird Zucker dabei durch Zuckeraustauschstoffe ersetzt, die rund 2,4 kcal/g liefern. Der Begriff „Zero“ garantiert lediglich, dass max. 0,5 g Zucker auf 100 mL Getränk enthalten ist.
Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe (zusammengefasst Süßungsmittel genannt) liefern süßen Geschmack, führen aber zu weniger bis gar keiner Kariesbildung. Diese Stoffe werden jedoch immer wieder mit erhöhtem Krebsrisiko und negativen Auswirkungen auf die Darmflora in Verbindung gebracht. Süßungsmittel sind auf Sicherheit geprüfte und zugelassene Stoffe. Die Datenlage zu deren langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen ist derzeit allerdings unvollständig.
Bekannt ist, dass der Verzehr größerer Mengen an Zuckeraustauschstoffen zu Beschwerden wie Blähungen und Durchfall führen kann. Ob Ersatzstoffe beim Abnehmen helfen, kann aufgrund der uneindeutigen Studienlage derzeit nicht abschließend beantwortet werden. Seit Jahresanfang werden bei Getränken auch Süßungsmittel als Einstufungskriterium des Nutri-Scores berücksichtigt. So erhalten Limos, Energydrinks und Co., die Süßungsmittel enthalten, Negativpunkte. Das führt in der Regel zu einer schlechteren Bewertung. Grund dafür ist die überarbeitete Berechnungsgrundlage des Bewertungssystems. Damit wird Herstellern der Anreiz genommen, Süßungsmittel anstelle von Zucker in Getränken einzusetzen, um einen besseren Nutri-Score zu erlangen. Bis zum Ablauf der Übergangsfrist Ende 2025 können Hersteller weiterhin die alte Bewertungsskala abbilden.
Energydrinks, Eistee, Cola und Mategetränke erfreuen sich gerade bei jüngeren Menschen großer Beliebtheit. Diese vermeintlichen Durstlöscher enthalten alle Koffein, teilweise in erheblichen Mengen. Koffeinhaltige Erfrischungsgetränke dürfen bis zu 32 mg Koffein/100 mL enthalten – eine marktübliche Dose von 250 mL enthält demnach 80 mg Koffein. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gilt für Jugendliche eine Koffeinmenge von 3 mg/ kg Körpergewicht/Tag als unbedenklich. „Einige Jugendliche trinken täglich zwei Dosen Energydrinks und mehr. Mit dieser Menge überschreiten sie bei einem Körpergewicht von unter 50 Kilogramm bereits die empfohlene Höchstdosis. Erhöhte Nervosität, Schlafstörungen, Übelkeit und auf längere Sicht auch Herz-Kreislauf-Probleme können die Folge sein“, so die Expertin. Die Verbraucherzentralen fordern daher ein Verkaufsverbot an Minderjährige für Erfrischungsgetränke, die mehr als 150 mg Koffein/L enthalten.
Wasser, stark verdünnte Schorlen und ungesüßte Tees gelten weiterhin als beste Durstlöscher. Sie können den Flüssigkeitsbedarf perfekt decken. Vor allem Leitungswasser ist in Deutschland von sehr guter Qualität, kostengünstig, energiearm und liefert darüber hinaus auch Mineralstoffe und Spurenelemente.
Quelle: Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein e. V., Pressemeldung vom 04.06.2024
Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 8/2024 auf Seite M431.