Nachhaltige und gesunde Ernährung: Kleinere Portionsgrößen zum Standard machen

Wie viel wir essen und wie satt wir uns danach fühlen, hängt neben dem Energiebedarf von vielen weiteren Faktoren ab. So schließen wir unbewusst von der Größe des Kuchenstücks oder des Sandwiches auf die angemessene Menge für eine Mahlzeit.

Lieber nochmal nachnehmen? Kleinere Portionen verhindern, unbewusst mehr zu essen. © tifonimages/iStock/Getty Images Plus
Lieber nochmal nachnehmen? Kleinere Portionen verhindern, unbewusst mehr zu essen. © tifonimages/iStock/Getty Images Plus

Wir essen und trinken also mehr, wenn die Portionen größer sind – ohne dass uns das zwangsläufig bewusst ist. Dieser „Portionsgrößeneffekt“ tritt bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen auf. Auf diese Weise verleiten große Teller, XL-Burger-Menüs oder der Eimer Popcorn im Kino zu einer höheren Energieaufnahme und steigern dadurch auf lange Sicht das Risiko für eine Gewichtszunahme und ernährungsbedingte Krankheiten. Je häufiger wir dabei große Portionen serviert bekommen, desto „angemessener“ und „normaler“ werden sie wahrgenommen.

Der unabhängige wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) empfiehlt daher in seinem Gutachten zur Politik für eine nachhaltigere Ernährung auch, in der Außer-Haus-Verpflegung – zusätzlich zu den üblichen Kinder- und Seniorentellern – kleinere Portionen für jeden bereitzustellen. Diese Angebote sollten auf der Speisekarte gut platziert und zu günstigen Preisen abgegeben werden. Wenn das Essen zusätzlich auf kleineren Tellern serviert wird, auf denen Portionen uns größer vorkommen, kann dies einer Studie zufolge gleichzeitig den Anteil von Lebensmittelresten verringern, dient also auch der Nachhaltigkeit. Dieser Effekt ließe sich laut WBAE auch im eigenen Haushalt nutzen.

Quelle: BZfE, Pressemeldung vom 02.09.2020



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 12/2020 auf Seite M699.

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