Adipositasprävention: Häufige Familienmahlzeiten für Kinder gesundheitsförderlich

Erfolgreiche Adipositasprävention fängt am Esstisch der Familie an. Das legt eine Metaanalyse von 57 Studien mit weltweit über 200 000 Probanden des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und der Universität Mannheim nahe [1].

Häufige Familienmahlzeiten hängen mit einem geringeren BMI und einer gesünderen Ernährung bei Kindern (hier: Portionen Obst und Gemüse pro Tag) zusammen. Dabei spielte es keine Rolle, in welchem Land die Studie durchgeführt wurde oder wie alt die Kinder waren. Auch machte es keinen Unterschied, ob Frühstück, Mittag- oder Abendessen gemeinsam gegessen wurde und ob nur ein Elternteil oder die ganze Familie mit am Tisch saß.

Die Ursachen und Mechanismen, die hinter der Beziehung zwischen häufigen Familienmahlzeiten und besseren Ernährungsweisen stehen, sind vielfältig. „Die derzeitige Forschung deutet darauf hin, dass bei gemeinsamen Mahlzeiten nicht nur die Qualität des Essens, sondern auch psychologische und Verhaltensaspekte wichtig sind. Zum Beispiel könnten Mahlzeitroutinen wie etwa eine gute Mahlzeitatmosphäre oder ein positives elterliches Rollenvorbild die Ernährungsweise von Kindern verbessern“, sagt Co-Autorin Prof. Jutta MATA von der Universität Mannheim.

Literatur:
1. Dallacker M, Hertwig R, Mata J (2018) The frequency of family meals and nutritional health in children: a meta-analysis. Obes Rev [advance online publication, doi: 10.1111/obr.12659]



Auch familienähnliche Mahlzeiten förderlich

"Vor dem Hintergrund, dass zunehmend beide Elternteile berufstätig sind, werden regelmäßige Familienmahlzeiten für viele Familien zur täglichen Herausforderung. Im Hinblick auf eine moderne Gesellschaft sind daher auch erste wissenschaftliche Befunde wichtig, die zeigen, dass familienähnliche Mahlzeiten, z. B. in der Schule, sich ebenfalls positiv auf die Ernährung von Kindern auswirken. So zeigt eine Studie, dass auch Lehrer ein positives Rollenmodell während gemeinsamer Mahlzeiten mit Schülern darstellen können“, so Co-Autor Prof. Ralph HERTWIG, Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.



Quelle: Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Pressemeldung vom 17.01.2018



Diesen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 2/2018 auf Seite M65.

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