Seniorenbetreuung: AniTa - pflegende Angehörige können Betreuung bundesweit „tauschen“

In Deutschland leben immer mehr Eltern und ihre erwachsenen Kinder voneinander entfernt. Das wird dann zum Problem, wenn die Eltern alt werden und Unterstützung brauchen. Die Tauschbörse AniTa, ein vom Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung gefördertes Projekt der HAW Hamburg, soll hier helfen.

Ältere Menschen am Tisch mit junger Frau. © Ryan McVay/DigitalVision/Thinkstock

„Das Projekt hat das Ziel, einander niederschwellige Hilfe in einer oftmals schwierigen Situation zu leisten“, erklärt Projektleiterin Prof. Dr. Susanne BUSCH. Der Name des Projektes – AniTa – steht für Angehörige im Tausch. Grundlage für die Vernetzung ist eine Onlineplattform. In einem von den Nutzern miteinander vereinbarten Rahmen wird Unterstützung für ihre jeweils hilfebedürftigen Verwandten oder Bekannten „getauscht“.

Konkret bedeutet das bspw., dass sich eine erwachsene Tochter in Hamburg um einen in ihrer Nähe wohnenden alten Menschen kümmert, dessen Angehörige z. B. in München leben. Gleichzeitig übernimmt jemand anderes in München eine Begleitung für die eigene Mutter oder den eigenen Vater. Im Idealfall erfolgt dies im direkten Austausch zwischen zwei Familien, aber auch ein Ringtausch ist möglich.

Diese Begleitung kann regelmäßige Besuche, Hilfe bei Amtsangelegenheiten oder gemeinsame Unternehmungen umfassen, beinhaltet aber keine Pflege- oder Haushaltstätigkeiten. Vielmehr soll sie der älteren Generation mehr Teilhabemöglichkeiten, Sicherheit und Abwechslung bieten und den jüngeren die Sicherheit, dass ihre Angehörigen eine Bezugsperson vor Ort haben. Das Projekt wird in der Erprobungsphase von dem GKV-Spitzenverband (Gesetzliche Krankenversicherung-Spitzenverband) finanziert.

-> www.anita-familie.de 

Quelle: HAW Hamburg, Pressemitteilung vom 21.02.2018



Diesen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 5/2018 auf Seite M242.

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