Darmgesundheit: Naturtrübe Apfelsäfte und ihre positive Wirkung auf die Darmbarriere

Der Darm beeinflusst das gesamte Immunsystem des menschlichen Körpers. Er muss einerseits Nährstoffe aufnehmen, anderseits als Barriere wirken und pathogene Bakterien abwehren. Diese Eigenschaft bezeichnet man als Darmbarriere.

Eine intakte Darmbarriere ist für die Gesundheit des Darms und für den gesamten Organismus von zentraler Bedeutung. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass sowohl sportliche Aktivität als auch die Zufuhr von Nahrungsstoffen einen Einfluss auf die Darmbarriere haben. So belegen Studien eine Beeinflussung der Darmbarriere bei extremen körperlichen Belastungen, z. B. Marathon und Ultraläufe. Ähnliches wurde bei fettreicher Diät sowie einer fructosereichen Ernährung festgestellt. Der Konsum von zuckerhaltigen Getränken nach intensiver körperlicher Belastung ist in einer Vielzahl von Studien als regenerationsfördernd beschrieben worden. Daher wird der Konsum kohlenhydrathaltiger Sportgetränke nach körperlicher Belastung empfohlen. Viele Sportler*innen greifen auch zu der natürlichen Alternative in Form von Fruchtsäften oder Fruchtsaftschorlen.
Im Rahmen des Förderprogramms „Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF, Projekt AIF 21925 N)“ hat nun eine Arbeitsgruppe der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien gemeinsam untersucht, inwieweit diese Getränke im Zusammenwirken mit körperlicher Belastung die Darmbarriere beeinflussen.
Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt, sowohl im Alltag als auch nach körperlicher Belastung. Intensive körperliche Aktivität vermindert die Barrierefunktion im Darm. Hinzu kommt, dass die Aufnahme von Zuckern nach körperlicher Belastung die Regeneration des Darms verlangsamen kann. Werden die Zucker jedoch eingebettet in einer Fruchtsaftmatrix aufgenommen, wie bei naturtrüben Apfelsäften, können diese negativen Effekte deutlich abgemildert werden.

Quelle: Leibniz Universität Hannover, Pressemeldung vom 07.03.2024



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 5/2024 auf Seite M253.

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