Corona-Pandemie: Übergewichtsrisiko bei Kindern steigt
- 15.06.2021
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- Redaktion
Die Ergebnisse zeigen, dass Familien aufgrund von Homeoffice und Homeschooling mehr Zeit zu Hause verbringen und dabei mehr auf die Auswahl von Lebensmitteln und Getränken achten. Rund 30 % der Familien gaben an, mehr zu Hause zu kochen. 14 % ernährten sich „gesünder“ als vor der Pandemie: Die Kinder aßen mehr Gemüse (14 %) und Obst (20 %), aber weniger Fleisch und Wurstwaren (13 %).
Gleichzeitig nahm aber auch der Konsum von salzigen Knabbereien (18 %), Süßigkeiten (20 %) und Softdrinks (18 %) zu, v. a. bei über 10-Jährigen und Jungen. Folglich hatten rund 9 % der Kinder seit Beginn der Corona-Pandemie an Gewicht zugelegt. Besonders in sozial benachteiligten Familien war das Risiko für eine Gewichtszunahme mehr als doppelt so groß. Generell nahmen Schulkinder häufiger zu als Mädchen und Jungen im Vorschulalter. Bei den 10- bis 12-Jährigen lag der Anteil bei 19 %, wobei deutlich mehr Jungen (24 %) als Mädchen (13 %) betroffen waren.
Rund 38 % der Kinder bewegten sich weniger, bei den 10- bis 14-Jährigen waren es sogar 60 %. Langeweile, Stress und soziale Isolation können dazu führen, dass Kinder mehr energiereiche Snacks und Softdrinks konsumieren und mehr Zeit vor dem Bildschirm verbringen.
Nach Ansicht der WissenschaftlerInnen ist es notwendig, v. a. Risikogruppen gezielt mit Maßnahmen zur Gesundheitsförderung zu unterstützen, die alle Kinder erreichen können, um langfristigen negativen gesundheitlichen Auswirkungen der Pandemie entgegenzuwirken.
Literatur
Koletzko B, Holzapfel C, Schneider U, Hauner H: Lifestyle and body weight consequences of the COVID- 19 pandemic in children: increasing disparity. Ann Nutr Metab 2021; DOI: 10.1159/000514186.
Quelle: BZfE, Pressemeldung vom 10.02.2021
Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 6/2021 auf Seite M311.