Nachruf: Prof. Dr. med. vet. Hans Albrecht Ketz verstorben

Am 4. April dieses Jahres verstarb Prof. Dr. med. vet. Hans Albrecht Ketz. Der Präsident des damaligen Instituts für Ernährung in Potsdam-Rehbrücke (DDR) der Deutschen Akademie der Wissenschaften (AdW), Prof. Dr. Dr. Karl Lohmann, holte Ketz (1922–2019), damals Ordinarius für Tierphysiologie der Leipziger Universität, an das Institut und ernannte ihn 1961 zum Leiter des Bereichs Ernährungsphysiologie.

Lohmann und Ketz gestalteten die Struktur und Forschungsinhalte in kurzer Zeit. Es wurden die Resorption und der Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Proteinen und Vitaminen untersucht. Diese Periode war die Blütezeit der ernährungsphysiologischen Forschung am Institut.

1963 gründete Lohmann als Präsident der Gesellschaft für experimentelle Medizin der DDR die Arbeitsgruppe Ernährung; erster gewählter Vorsitzender wurde Hans AIbrecht Ketz. Unter seiner Leitung fanden die wissenschaftlichen Jahrestagungen und ausgewählte internationale Tagungen statt. Aufgrund einer zentralen staatlichen Einflussnahme wurde die ernährungsphysiologische Forschung erheblich eingeschränkt. Präsident Lohmann wurde 1965 verabschiedet; er versuchte Ketz für das Direktorat zu gewinnen. Dieser leitete jedoch inzwischen am Zentralinstitut für Ernährung der AdW das Projekt „Ernährung und Leistung“, war Chefredakteur der „Ernährungsforschung“ und Herausgeber des Lehrbuches „Ernährungslehre“ und des „Ernährungslexikon“.

Hans Albrecht Ketz und seine Leistungen werden immer im Gedächtnis seiner FachkollegInnen und FreundInnen bleiben.

Horst Schmandke, BerghoIz-Rehbrücke



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 7/2019 auf Seite M385.

Das könnte Sie interessieren
Medienumschau 1/2025 weiter
Chronische Nierenkrankheit in der hausärztlichen Versorgung weiter
Hochschulen und Forschungsinstitutionen verlassen Plattform X weiter
Mehrwertsteuer als Hebel für nachhaltige Ernährung weiter
Einschränkung des Zuckerkonsums in den ersten 1000 Tagen schützt vor chronischen... weiter
Lukas Schwingshackl erhält Auszeichnung als „Highly Cited Researcher 2024“ weiter