FLOW-Studie: Semaglutid bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und chronischer Nierenerkrankung

Chronische Nierenerkrankungen betreffen weltweit mehr als 800 Mio. Menschen und sind besonders häufig bei Menschen mit Typ-2-Diabetes anzutreffen. Chronische Nierenerkrankungen stellen ein erhebliches Risiko für Nierenversagen, kardiovaskuläre Ereignisse und erhöhtes Mortalitätsrisiko dar, was den dringenden Bedarf an Forschung zu ihrer Prävention und Behandlung unterstreicht.

Bei der FLOW-Studie (Evaluate Renal Function with Semaglutide Once Weekly) handelt es sich um eine doppelblind randomisierte, placebokontrollierte internationale Studie mit 3533 Patient*innen und einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 3,4 Jahren. Die Studie untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit von Semaglutid, einem einmal wöchentlich subkutan zu verabreichenden Glucagon-like Peptide 1 (GLP-1)-Rezeptor-Agonisten, zur Vorbeugung von schwerwiegenden Nierenschäden, insb. Nierenversagen, erheblichem Verlust der Nierenfunktion und Tod durch Nieren- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bei Personen mit Typ-2-Diabetes und chronischer Nierenerkrankung. Die Patient*innen erhielten entweder einmal wöchentlich 1,0 mg Semaglutid oder Placebo. Die Teilnehmenden, die Semaglutid erhielten, hatten ein um 24 % geringeres Risiko für den zusammengesetzten primären Endpunkt, einschließlich Nierenschäden und Tod aufgrund von kardiovaskulären und nierenbedingten Ursachen, im Vergleich zu den Teilnehmenden, die ein Placebo erhielten. Diese Risikoreduktion war sowohl bei nierenspezifischen als auch bei kardiovaskulären Todesfällen konsistent.
Auch bei den sekundären Endpunkten zeigte Semaglutid signifikante Verbesserungen. Der Gesamtanstieg der eGFR (geschätzte [estimated] glomeruläre Filtrationsrate) war um 1,16 mL/min/1,73m2/Jahr langsamer, das Risiko schwerer kardiovaskulärer Ereignisse wurde um 18 % und das Risiko der Gesamtmortalität um 20 % gesenkt.
Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass Semaglutid das Risiko für schwerwiegende Nierenerkrankungen, kardiovaskuläre Folgen und die Gesamtmortalität bei Patient*innen mit Typ-2-Diabetes und chronischer Nierenerkrankung deutlich reduziert. Darüber hinaus untermauern die Sicherheitsergebnisse den hohen potenziellen Wert von Semaglutid in dieser Bevölkerungsgruppe, so Prof. Vlado Perkovic.

Quelle: PR Newswire, Pressemeldung vom 24.05.2024



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 7/2024 auf Seite M379.

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