Ernährungssicherheit: Überwindung des Welthungers wird immer teurer
- 15.07.2024
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- Redaktion
Dennoch zeigt eine Studie des Zentrums für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn [1], dass die G7-Verpflichtung in den nächsten sechs Jahren noch erreicht werden kann. Und zwar durch die Umsetzung von zehn kurzfristigen Maßnahmen mit hohem Potenzial zur Reduzierung von Hunger. Hierfür müssten die globalen Investitionen in Ernährung und Landwirtschaft um 27 Mrd. US-Dollar pro Jahr erhöht werden. Dies ist eine Steigerung der erforderlichen Investitionen um 90 % ggü. einer früheren Schätzung durch das ZEF und die UN Food and Agriculture Organisation (FAO) von vor vier Jahren. Insbesondere Schulspeisungsprogramme, gezielte humanitäre Hilfe und Sozialleistungen können kostengünstige, schnelle und wirkungsvolle Lösungen bieten.
Die tatsächliche Beseitigung des Hungers bis 2030 mit den vorgeschlagenen Maßnahmen würden jedoch zusätzliche Investitionen in Höhe von 90 Mrd. US-Dollar jährlich erfordern, so die Autor*innen der Studie.
Wenn „Zero Hunger“ Wirklichkeit werden soll, müssen daher kurzfristige Maßnahmen mit langfristigen Investitionen kombiniert werden, die über das Jahr 2030 hinaus eine nachhaltige Wirkung entfalten können. Zu diesem Zweck ist eine Agenda mit umfassenden Innovationen erforderlich, die ein Gleichgewicht zwischen kurzfristig wirksamen Maßnahmen und zusätzlichen öffentlichen und privaten Investitionen schafft. Dadurch könnte das globale Ernährungssystem nachhaltig verbessert werden. Die Autor*innen der ZEF-Studie und der FAO schätzen, dass diese Maßnahmen zusätzliche Investitionen in Höhe von 21 Mrd. US-Dollar jährlich erfordern würden. Nur mit solchen Maßnahmen könnte der Hunger bis 2040 beendet werden.
Literatur
1. Von Braun J, Chichaibelu BB, Laborde D, Cullen MT: Cost of ending hunger – consequences of complacency, and financial needs for SDG2 achievement. ZEF-Discussion Papers on Development Policy No. 347. www.zef.de/fileadmin/webfiles/downloads/zef_dp/ZEF_DP_347.pdf (last accessed on 24 June 2024).
Quelle: Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn, Pressemeldung vom 29.05.2024
Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 7/2024 auf Seite M376.