Zahngesundheit: Zahnbelag erhöht Kariesrisiko

Mehrere hundert verschiedene Bakterienarten leben im menschlichen Mundraum. Die meisten sind harmlos oder sogar wichtig – einige können aber auch Erkrankungen wie Karies (Zahnfäule) auslösen. Direkt nach dem Zähneputzen bildet sich auf der Zahnoberfläche ein dünner Film aus verschiedenen Speichelproteinen, die sog. Pellikel. Sie schützen den Zahn vor Säuren und fördern das Einlagern von Mineralien in den Zahnschmelz. Zunächst ist die Schutzschicht bakterienfrei.

Zahnbürste
Werden die Zähne nicht regelmäßig geputzt, können Bakterien im Zahnbelag aus Nahrungszuckern Säuren bilden, die den Zahn angreifen.

„Nach und nach heften sich jedoch Bakterien aus dem Mundraum an die Pellikel an“, so Prof. Dr. med. dent. Roland Frankenberger, Direktor der Abteilung für Zahnerhaltungskunde am Medizinischen Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität Marburg. „Werden sie nicht regelmäßig entfernt, bilden sie bei unzureichender Mundhygiene innerhalb von 24 bis 48 Stunden einen Biofilm auf den Zähnen, am Zahnfleischrand und im Zahnzwischenraum. Diese sogenannte ausgereifte Plaque kann Karies auslösen.“

Im Zahnbelag können sich krankmachende Bakterien verstärkt vermehren. Sie können Zucker aus der Nahrung in Säuren umwandeln. Diese wiederum lösen Mineralien aus dem Zahnschmelz und entkalken ihn. Durch die freigesetzten Säuren sinkt der pH-Wert. In dem sauren Umfeld sterben die für den Menschen nützlichen Bakterien zunehmend ab, für Kariesbakterien hingegen sind die Wachstumsbedingungen ideal. Wer zudem häufig zuckerhaltige Produkte verzehrt, begünstigt das Wachstum krankmachender Bakterien zusätzlich und beschleunigt die Entkalkung der Zähne. Nach einer längeren Zeit kann Karies entstehen.

Quelle: Initiative proDente e. V., Pressemeldung vom 17.07.2018



Diesen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 8/2018 auf Seite M416.

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