Universität Bonn: Erste clusterübergreifende Summer School der Kompetenzcluster der Ernährungsforschung

Trotz großer Hitze im Hörsaal: Die erste gemeinsame Summer School der Kompetenzcluster der Ernährungsforschung in der zweiten Förderphase zog 35 junge WissenschaftlerInnen an den Rhein. Sie befassten sich vorrangig mit Epidemiologie, denn epidemiologische Studien bilden für viele Forschungsprojekte die Grundlage in jedem der vier Kompetenzcluster.

Junge WissenschaftlerInnen aus den vier Kompetenzclustern der Ernährungsforschung bei der Summer School in Bonn. © Kompetenzcluster DietBB/Universität Bonn
Junge WissenschaftlerInnen aus den vier Kompetenzclustern der Ernährungsforschung bei der Summer School in Bonn. © Kompetenzcluster DietBB/Universität Bonn

Eingeladen hatte das Kompetenzcluster Diet-Body-Brain (DietBB). Am ersten Tag lernten die Teilnehmenden in einem Innovationsworkshop zu Design Thinking – einem Kreativprozess zur Ideenfindung – Strategien kennen, um komplexe Problemstellungen zu bewältigen. „Mit unserer gemeinsamen Summer School in Bonn wollen wir den jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit geben, über den sogenannten Tellerrand hinauszuschauen. Wir haben den interdisziplinären Ansatz aller vier Kompetenzcluster aufgegriffen und wollten einen Raum für Vernetzung und gemeinsames Arbeiten bieten“, so Prof‘in Dr. Ute Nöthlings, DietBB-Clustersprecherin vom Institut für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften der Universität Bonn.

Mit einem systematischen Überblick über epidemiologische Fragestellungen der Ernährungswissenschaft starteten die TeilnehmerInnen am zweiten Tag mit dem wissenschaftlichen Programm. Wie arbeitet die Epidemiologie und wie lassen sich Studien multidisziplinär nutzen? Darauf gab Dr. Ahmad Aziz vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) mit seinem Vortrag zum Design von Kohortenstudien am Beispiel der Rheinland Studie eine Antwort.

Prof. Dr. Hans Hauner, Clustersprecher des Kompetenzclusters enable aus München, gab exklusive Einblicke in eine enable-Studie aus Freising, die die Effekte von Ballaststoffen auf den Glukosemetabolismus des Menschen untersucht. Vom Kompetenzcluster NutriAct stellte Dr. Manuela Bergmann anhand der großen NutriAct- Familienstudie eine weitere Kohortenstudie vor. Weitere ausgewählte Studien der vier Kompetenzcluster DietBB, enable, NutriAct und nutriCARD diskutierten die Anwesenden bei einer Postersession.

Mit der Integration wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Ableitung offizieller lebensmittelbezogener Ernährungsempfehlungen befasste sich Dr. Angela Bechthold, Leiterin des Referats Wissenschaft der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE). Sie berichtete in ihrem Vortrag darüber, wie die Ergebnisse der Forschung systematisch zusammengefasst werden, um evidenzbasierte Aussagen zu generieren und praktische Handlungsanweisungen zu formulieren, über die letztendlich die VerbraucherInnen von Forschung profitieren.

Im Statistikworkshop, geleitet von Leonie Weinhold vom Institut für Medizinische Biometrie, Informatik und Epidemiologie der Universität Bonn, sowie bei der Kleingruppenarbeit zur Erstellung von Forschungsanträgen konnten die Teilnehmenden das neu Gelernte in praktischen Übungen vertiefen. „Für uns war es toll, so viele verschiedene Disziplinen an Bord zu haben. Der fachliche und persönliche Austausch war enorm wichtig und motiviert mich für meine eigene Arbeit“, so Christian Brachem, Doktorand im Kompetenzcluster DietBB und Teilnehmer der Summer School. Neben wissenschaftlichen Diskussionen hatten die TeilnehmerInnen auch die Gelegenheit, sich bei gemeinsamen Aktivitäten wie einer Stadttour kennenzulernen und zu vernetzen. Die Woche in Bonn habe zu einem regen Austausch innerhalb der Kompetenzcluster beigetragen, so waren sich alle Beteiligten einig. Die nächste clusterübergreifende Summer School wird 2020 in Jena beim Kompetenzcluster nutriCARD stattfinden.

Ariadne Thanos
Kommunikation Kompetenzcluster der Ernährungsforschung
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 10/2019 auf Seite M574.

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