Nutri-Score: Großer Lebensmittelkonzern steigt teilweise aus
- 15.10.2024
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- Redaktion
Nun entfernt der Hersteller Danone das Nährwert-Logo Nutri-Score von Teilen seines Sortiments und begründet den Schritt damit, dass die betroffenen Produkte nach den neuen Berechnungsgrundlagen in einer Kategorie mit Softdrinks eingeordnet würden, obwohl es seit Jahrzehnten wissenschaftliches Basiswissen sei, Milchgetränke und Milchalternativen als Nahrungsmittel zu sehen. Dies verursache Verwirrung bei den Verbraucher*innen und würde zu absurden und nicht mehr nachvollziehbaren Nutri- Score-Bewertungen führen [1]. Nach der neuen Berechnung bekämen Produkte mit identischem Nährwertprofil etwa ein A, wenn sie in der Regel mit dem Löffel gegessen, aber ein C, wenn sie getrunken werden. „Das kann man dem Verbaucher nicht wirklich erklären“, so Danone [2].
Die Verbraucherschutzorganisation foodwatch kritisiert Danone für diese Entscheidung: „Kaum erhalten einige Produkte eine orangene oder rote Ampel, macht Danone einen Rückzieher aus der verbraucherfreundlichen Kennzeichnung mit dem Nutri-Score – Verantwortung für gesunde Ernährung sieht anders aus. Mit dem Nutri-Score-Ausstieg missachtet der Konzern den Wunsch der Verbraucher:innen nach einer leicht verständlichen Nährwertkennzeichnung.“ Aus Sicht von foodwatch ergebe die strengere Bewertung von zuckrigen Trinkjoghurts Sinn, da sie i. d. R. nicht als Nahrungsmittel, sondern außerhalb der Mahlzeiten als flüssige Snacks konsumiert würden [3].
Literatur
1. Spiegel Wirtschaft: Vollkommen absurde Bewertungen – Danone entfernt Nutri-Score von Milchdrinks. www.spiegel.de/wirtschaft/service/nutri-score-von-danone-milchdrinks-entfernt-vollkommen-absurde-bewertungen-a-f93d1823-5795-4325-b122-8d649194abaf (last accessed on 9 September 2024).
2. Hersteller von Actimel und Alpro: Danone fährt Nutri-Score zurück. https://taz.de/Hersteller-von-Actimel-und-Alpro/!6035094/ (last accessed on 9 September 2024).
3. foodwatch e. V.: Danone steigt aus Nutri-Score aus – foodwatch kritisiert Lebensmittelkonzern und fordert verpflichtende Ampelkennzeichnung. Pressemeldung vom 06.09.2024
Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 10/2024 auf Seite M560.