Nachhaltigkeit: Biobasierte Verpackungslösungen gegen Lebensmittelverluste und Mangelernährung

Das Forschungsprojekt „WALF-Pack“ in Westafrika macht mit biobasierten Verpackungslösungen lokale Lebensmittel länger haltbar, reduziert Müll und schafft eine Einkommensquelle für die Bevölkerung.

Mit antimikrobiell beschichtetem Tuch ausgekleideter Behälter für den Transport von Blättern der afrikanischen Gartenaubergine (Solanum macrocarpon). © Sylvain Dabadé
Mit antimikrobiell beschichtetem Tuch ausgekleideter Behälter für den Transport von Blättern der afrikanischen Gartenaubergine (Solanum macrocarpon). © Sylvain Dabadé

Gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) haben die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und die Universität Abomey-Calavi (Benin) gemeinsam mit lokalen Akteursgruppen verschiedene nachhaltige Verpackungslösungen für drei Lebensmittelgruppen entwickelt. Die Ergebnisse lassen sich auch auf andere Produkte und weitere Länder übertragen. Das Projekt leistet damit einen effizienten Beitrag im Hinblick auf Nachhaltigkeit, da es direkt zur Haltbarkeit von Nahrungsmitteln und somit zur Lebensmittelsicherheit beiträgt.

Für die in Benin als Gemüse beliebten Blätter der afrikanischen Gartenaubergine entwickelten die Forschenden einen Behälter mit Deckel, der mit einem antimikrobiell beschichteten Tuch ausgekleidet ist. Eine Verpackung aus Bioplastikfilm auf Basis der stärkehaltigen Maniok-Knolle eignet sich bspw. zur Aufbewahrung des traditionell hergestellten Käses Waragashi.

Um gegrilltes Hühnchen zu transportieren, experimentierten die Forschenden an Verpackungsalternativen aus Papier, das aus heimischen Pflanzen hergestellt werden kann. Durch die Beschichtung mit antibakteriellen ätherischen Ölen wird die Vermehrung von Erregern auf Lebensmitteln reduziert. Auch Bananenblätter, die zu Taschen gefaltet, mit Raffia-Fasern am Boden vernäht und danach mit einer dünnen Schicht Bienenwachs versiegelt wurden, kamen als hygienischer Transportbehälter zum Einsatz.

Durch diese nachhaltigeren, biobasierten Verpackungslösungen bleiben Lebensmittel länger frisch und konsumierbar – Nahrungsmittelverluste und Mangelernährung sinken. Ökologische Probleme, wie sie durch Plastikverpackungen entstehen, werden reduziert. Des Weiteren bietet die Herstellung vor Ort der Bevölkerung zusätzliches Einkommen.

Eine im Projekt durchgeführte Kosten-Nutzen-Analyse ergab eine positive Bilanz, da trotz Investitionen für die Erstanschaffung der neuartigen Verpackungslösungen die Langlebigkeit und der hohe Nutzen überwiegen. Durch die Erhöhung der Haltbarkeit von Lebensmitteln mittels biologisch abbaubarer und vielseitig einsetzbarer Verpackungslösungen aus regionalen Ressourcen leistet das Projekt einen nachhaltigen Beitrag zu einem effizienten Ressourcenschutz.

Quelle: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Pressemeldung vom 12.10.2021



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 11/2021 auf Seite M663.

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