Lebensmittelsicherheit: Mineralölrückstände in Lebensmitteln halbiert
- 15.11.2023
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- Redaktion
Mineralöle bestehen aus komplexen Mischungen an gesättigten Kohlenwasserstoffen (Mineral Oil Saturated Hydrocarbons, MOSH) sowie aromatischen Kohlenwasserstoffen (Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons, MOAH). Gemäß einer aktuellen Stellungnahme der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) nehmen insbesondere Säuglinge und Kleinkinder zu hohe Mengen an Mineralölen über die Nahrung auf.
Mineralölbestandteile können z. B. während der Verarbeitung, durch Umwelteinträge oder falsche Lagerungsbedingungen in die Nahrung gelangen. Eine häufige Quelle für Mineralölrückstände in der Nahrung sind Verpackungen aus recyceltem Karton für deren Herstellung u. a. bedrucktes Altpapier verwendet wird, das Zeitungsdruckfarben enthalten kann. Die Farbe enthält mineralölhaltige Substanzen, die in das Lebensmittel migrieren können. Weitere Quellen sind pflanzliche Öle und Getränke wie Kaffee, Kakao und Tee. Vor allem trockene Lebensmittel mit einer großen Oberfläche, etwa Reis, Grieß, Mehl oder Frühstückscerealien, sind oftmals belastet, erklärt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Positiv ist, dass sich nach aktuellen Schätzungen der EFSA die tägliche Aufnahmemenge an MOSH in allen Bevölkerungsgruppen seit dem Jahr 2012 etwa halbiert hat. Aktuell nehmen jedoch Kinder die zwei- bis fünfmal so hohe Menge an Mineralölbestandteilen pro kg Körpergewicht wie Erwachsene auf, v. a. über Säuglingsanfangs- und Folgenahrung oder spezielle Kinderlebensmittel.
Auch wenn sich die Belastung in den vergangenen zehn Jahren insgesamt deutlich reduziert hat, stellen bestimmte Substanzen weiterhin ein mögliches Gesundheitsrisiko dar. Die Verunreinigung von Lebensmitteln mit Mineralölbestandteilen ist generell unerwünscht. Daher sind laut BfR weiterhin Maßnahmen zu Reduktion notwendig – etwa bessere Verfahren bei der landwirtschaftlichen Erzeugung, Transport, Lagerung und Verarbeitung von Lebensmitteln. Durch den Einsatz von Frischfaserkartons und die Verwendung mineralölfreier Druckfarben könnte die Belastung von Lebensmitteln mit Mineralölen künftig weiter reduziert werden.
Quelle: Bundeszentrum für Ernährung (BZfE), Pressemeldung vom 16.08.2023
Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 11/2023 auf Seite M664.