Informationsverhalten: Google keine zuverlässige Quelle für medizinische Informationen

Ein deutsch-russisches Forschungsteam analysierte 1,5 Mrd. Suchanfragen nach gesundheitsrelevanten Themen. Für die 30 der häufigsten medizinischen Suchanfragen wurden die ersten 10 Antwort-Snippets gesammelt und untersucht. Snippets sind die kleinen Texte, die die Suchmaschine in der Vorschau für die betreffende Website anzeigt.

Recherchiert wurde der Wahrheitsgehalt der Snippets sowie mögliche Hinweise auf Gesundheitsrisiken. Grundlage für die Bewertung waren dabei die Literaturdatenbanken Cochrane, PubMed und BioMed Explorer.
Das Ergebnis zeigt: Bei Google wurde knapp ein Drittel an Informationen, dass ein Mittel gegen eine bestimmte Krankheit wirkt, trotz fehlender wissenschaftlicher Erkenntnisse als wahr angezeigt. Zudem fehlten in 10 % der Fälle Angaben zu gesundheitlichen Risiken bzw. potenziell giftigen Substanzen. Bei der russischen Suchmaschine Yandex waren die Ergebnisse noch drastischer [1].
Die WissenschaftlerInnen fordern, Suchmaschinenergebnisse zu gesundheitlichen Fragen mit deutlicheren Warnhinweisen auf mögliche Risiken zu versehen.

Literatur:
1. Bondarenko A, Shirshakova E, Driker M et al: Misbeliefs and biases in health-related searches. Proceeding of the 30th ACM International Conference on Information and Knowledge Management 2021; 2894–9.

Quelle: FET e. V. - Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention, Pressemeldung vom 08.11.2021



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 12/2021 auf Seite M688.

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