Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: Jelly Cups und indischer Sesam

Der häufigste Warnungsgrund im Europäischen Schnellwarnsystem RASFF waren im vergangenen Jahr Rückstände von Ethylenoxid in Sesamsamen aus Indien. Dementsprechend war Indien das meist genannte Herkunftsland im RASFF, „Nüsse, Nussprodukte und Samen“ war die am häufigsten gemeldete Produktkategorie und Pflanzenschutzmittelrückstände waren die Gefahr, vor der am häufigsten gewarnt wurde.

Seit Jahren werden sog. Jelly Cups, Gelee-Süßwaren, die meist in Asien hergestellt werden, in bunt bedruckten Verpackungen auch in Europa zum Verkauf angeboten. Diese enthalten häufig Zusatzstoffe wie Natriumalginat (E401), Carrageen (E410), Johannisbrotkernmehl (E410) oder Konjak (E425). In der EU sind diese Stoffe für Gelee-Süßwaren in Minibechern jedoch verboten, da die resultierende Konsistenz und die Darreichungsform ein hohes Erstickungsrisiko, v. a. für Kinder und ältere Menschen, bergen. Allein im Jahr 2020 wurden 12 Schnellwarnmeldungen zu dieser Thematik erstellt. In deren Folge wurden europaweit umfangreiche Rückrufaktionen eingeleitet, in Deutschland auch über das Internetportal → www.lebensmittelwarnung.de

Bericht aus dem Europäischen Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel 2020:
www.bvl.bund.de/HI_RASFF_2020 
BfR-Stellungnahme zur Erstickungsgefahr bei Gelee-Produkten:
www.bfr.bund.de/cm/343/erstickungsgefahren_beim_konsum_von_geleeprodukten.pdf 

Über das Europäische Schnellwarnsystem RASFF tauschen sich die EU-Mitgliedstaaten zu potenziell gesundheitsgefährdenden Lebensmitteln, Futtermitteln und Lebensmittelkontakt-materialien aus. 2020 wurden über 3 800 Original- und mehr als 11 000 Folgemeldungen über das Behördennetzwerk geteilt.

Quelle: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), Pressemeldung vom 06.10.2021



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 12/2021 auf Seite M688.

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