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Verbraucherzentrale: Mit Vitamin D angereicherte Lebensmittel

Außer für Margarinen und Streichfette ist der Zusatz von Vitamin D in Lebensmitteln verboten und bedarf einer Erlaubnis durch eine Allgemeinverfügung oder Ausnahmegenehmigung. Die Verbraucherzentrale nahm in einer Marktstichprobe 112 mit Vitamin D angereicherte Lebensmittel unter die Lupe.

Bei 68 der untersuchten Produkte (61 %) fehlte eine solche Genehmigung. Laut Wiebke Franz von der Verbraucherzentrale Hessen müsse die Lebensmittelüberwachungsbehörde das Verbot zur Anreicherung stärker kontrollieren.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat ein Konzept für die Anreicherung von Lebensmitteln mit Vitamin D vorgeschlagen und Höchstmengen empfohlen, da eine zu hohe Aufnahme von Vitamin D mit gesundheitlichen Nachteilen verbunden sein kann. Bei dem Anreicherungskonzept ist die Zufuhr aus anderen Quellen, z. B. fettem Meeresfisch oder Nahrungsergänzungsmitteln, berücksichtigt. Für Milchprodukte, Brot und Backwaren, Streichfette, Speiseöle und Zerealien schlägt das BfR Höchstmengen für den Vitamin-D-Zusatz vor, welche 13 der 61 (21 %) getesteten Produkte überschritten. Auch bei Getränken, Tees und Süßigkeiten wurden Produkte mit Vitamin-D-Zusatz gefunden, obwohl sich diese, laut BfR, nicht für eine Anreicherung mit Vitamin D eignen.

Die Verbraucherzentrale Hessen empfiehlt daher, schon beim Einkauf darauf zu achten, ob Lebensmittel mit Vitamin D angereichert sind. Vor allem Produkte, die sie in größeren Mengen verzehren, sollten möglichst nicht mit Vitamin D angereichert sein.

Tipps für eine gute Versorgung mit Vitamin D
• Täglich 10–20 Min. im Freien aufhalten. Von ca. April bis September kann der Körper so selbst Vitamin D bilden. In den Wintermonaten kann der Körper auf die Vitamin-D-Speicher in Fett- und Muskelgewebe sowie Leber zurückgreifen.
• Regelmäßiger Verzehr von fetthaltigen Meeresfisch wie Lachs, Makrele oder Sardinen sowie Eiern.
• Regelmäßige und ausreichende Bewegung sowie Kalzium sind zusätzlich zu Vitamin D erforderlich, um die Gesundheit von Knochen und Zähnen zu unterstützen.
• Verzehr kalziumreicher Lebensmittel wie Milchprodukte, dunkelgrünes Gemüse sowie Nüsse und Ölsaaten und evtl. kalziumreiches Mineralwasser bei Verzicht auf Milchprodukte.

Quellen:
- Verbraucherzentrale Hessen, Pressemeldung vom 02.11.2021
- Verbraucherzentrale: Marktcheck: Viele Lebensmittel enthalten Vitamin D – trotz Verbots. 02.11.2021. www.verbraucherzentrale.de/aktuelle-meldungen/lebensmittel/marktcheck-viele-lebensmittel-enthalten-vitamin-d-trotz-verbots-66380  (last accessed on 11 November 2021)



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 12/2021 auf Seite M688.

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