5. Tagung der ERNÄHRUNGS UMSCHAU: Zusammen arbeiten: kooperieren, positionieren, profitieren!

  • 15.12.2021
  • Print-News
  • Stella Glogowski
  • Lisa Hahn

(stg, lh) Unsere diesjährige Tagung führten wir zum ersten Mal online durch mit dem Anspruch, ein kurzweiliges und interaktives Format zu schaffen. Unsere Mühe und Vorbereitung haben sich gelohnt: Wir konnten in unserem virtuellen Tagungshotel mit 150 TeilnehmerInnen in sehr schöner Atmosphäre erfolgreich zusammenarbeiten.

Für unser diesjähriges Thema „Zusammen arbeiten: kooperieren, positionieren und profitieren“ konzipierten wir in der Redaktion ein ganz besonderes Tagungsformat. Statt reine Frontalvorträge zu streamen, luden wir die 150 TeilnehmerInnen am 29. Oktober in unser virtuelles und interaktives Tagungshotel ein. Hierfür kamen sowohl der Computer für die Live-Übertragungen der Vorträge und Coachings zum Einsatz, als auch das Smartphone der TeilnehmerInnen. Hierüber konnten sie Fragen stellen, abstimmen, live Schwerpunkte setzen und in der virtuellen Tagungsmappe blättern.

Kooperation als Erfolgsfaktor

Im Mittelpunkt des ersten kurzweiligen Vortrags stand das Thema „Kooperationen als Erfolgsfaktor“. Dr. Claudia Laupert-Deick hob besonders eine gute Kommunikation hervor: „Wenn wir kooperieren wollen, müssen wir miteinander sprechen!“ Sie gab den TeilnehmerInnen praxisrelevante Tipps, um gute Netzwerke aufzubauen, auszubauen und zu pflegen. Denn: Netzwerke schaffen Synergien, dienen dem fachlichen und persönlichen Austausch, können bei der Arbeitsplatzsuche und bei Aufträgen für die Selbstständigkeit hilfreich sein – und letztlich die gesamte Berufsgruppe stärken. Für Kooperationen und Netzwerke solle man sich zwar nicht verbiegen, dennoch gilt es, Hemmungen zu überwinden und Situationen zu suchen, in denen man aktiv werden kann. Hilfreich sind: Neugier, Offenheit, Authentizität und üben, üben, üben!

Interdisziplinär arbeiten in Klinik-Teams

Einen Blick hinter die Kulissen im Klinikalltag bot Matthias Zöpke, VDD-Vizepräsident und Diätassistent. Dort bedarf es in interdisziplinären Teams und auch in alltäglichen Arbeitskontakten mit verschiedenen Berufsgruppen immer wieder der präzisen Abstimmung und engen Zusammenarbeit. Seine Tipps für diese interdisziplinäre Zusammenarbeit und Kommunikation lauten: Miteinander reden, und das auf Augenhöhe. Und: die PatientIn bzw. das Ernährungsthema in den Mittelpunkt des fachlichen Austauschs stellen.

Wirkungsvoll kommunizieren – auch virtuell

Wie gelungene Kommunikation – vor allem auch im virtuellen Kontext – aussehen kann, zeigte Kommunikationswissenschaftlerin Lisa Roth-Schnauer. Erfolgreiche Kommunikation, gerade digital, erfordere von allen Beteiligten v. a. Präsenz und Energie! Gezielt für Austausch zu sorgen sei besonders im digitalen Setting wichtig. Dabei ist es wichtig, als Person authentisch sichtbar zu werden, damit auch digital „der Funke überspringen“ kann. Besonders herausfordernd, so Roth-Schnauer ist es, digital in Resonanz zu gehen. Dies erfordere eine erhöhte Sensibilität und Aufmerksamkeit von allen Beteiligten.

Coachings

Zusammen arbeiten in multiprofessionellen Teams
Sehr bereichert wurde die Tagung zudem durch zwei Mini-Coachings. Dr. Simone Brandstädter arbeitete mit den TeilnehmerInnen zum Thema „Zusammen arbeiten in multiprofessionellen Teams“. Die wichtigsten „Tools“ für erfolgreiche Zusammenarbeit: die eigene Rolle verstehen und Gemeinsamkeiten bzw. Trennendes zu „den Anderen“ finden. Zudem nehmen wir „die Anderen“ oft stereotyp wahr. Das gilt es aufzubrechen: mit Perspektivenübernahme, Neugierde und Wertschätzung.

Dr. Simone Brandstädter fragte die Probleme und Herausforderungen in der interdisziplinären Zusammenarbeit bei den TeilnehmerInnen ab.
Dr. Simone Brandstädter fragte die Probleme und Herausforderungen in der interdisziplinären Zusammenarbeit bei den TeilnehmerInnen ab.

Authentisch arbeiten
Im zweiten Coaching legte Isabell Burghardt die Grundsteine für authentisches Arbeiten. Dafür ist es unerlässlich im ersten Schritt auf das eigene Verhalten zu schauen und dieses z. B. in der Zusammenarbeit im Team zu reflektieren. Mit diesen Erkenntnissen lasse es sich souveräner und erfolgreicher kooperieren. Denn: Authentisches Verhalten führe zu authentischem Arbeiten. Grundlage und Leitfaden hierfür können persönlichkeitsbeschreibende Verfahren aus der Psychologie sein, welche unser Verhalten in Typen und Farben clustern. Wichtig sei es zu beachten, dass gute Teams alle Persönlichkeitstypen brauchen, alle Farben haben ihre Berechtigung, so Isabell Burghardt.

Co-ompetition: Die Mischung macht‘s

Für die Schlussworte stellte Stella Glogowski das Konzept „Co-ompetition“ vor: eine Kombination aus cooperation (Zusammenarbeit/Zusammenwirken) und competition (Konkurrenz/Wettbewerb) – also Kooperation unter eigentlich konkurrierenden Parteien. Was uns Ernährungsfachkräfte mit der Konkurrenz verbindet, ist das gemeinsame Ziel: gesundheitsförderliche Ernährung. Der Ratschlag im Sinne von Co-ompetition lautet daher: von der Konkurrenz lernen, sich vernetzen und miteinander statt gegeneinander arbeiten. Viele Köche und Köchinnen verderben hier also nicht den Brei: Kooperieren, positionieren, profitieren!

Wir bedanken uns bei allen TeilnehmerInnen für ihr Mitwirken und freuen uns auf die kommende Tagung 2022.

Die Wortwolke zeigt, was den TeilnehmerInnen am Format der Tagung gefallen hat.
Die Wortwolke zeigt, was den TeilnehmerInnen am Format der Tagung gefallen hat.


Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 12/2021 auf den Seiten M684-M685.

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