Gefahr für Risikogruppen: Listerien führen nicht zum Verderb von Lebensmitteln
- 02.10.2018
- News
- Redaktion
- mya
Eine Listeriose wird in den meisten Fällen lebensmittelbedingt übertragen, zum Beispiel über Geflügel, Fleisch, Fleischerzeugnisse, Fisch, Fischerzeugnisse (hauptsächlich Räucherfisch) sowie Milch und Milchprodukte (insbesondere Käse). Außerdem sind Listerien auch auf pflanzlichen Lebensmitteln wie vorgeschnittenen Salaten zu finden. Die letztliche Kontamination kann zum Beispiel beim Melken, beim Schlachten oder über die Umwelt erfolgen. Auch bereits erhitzte oder anderweitig haltbar gemachte Lebensmittel sowie Fertigprodukte können Listerien enthalten.
Die Anzahl der jährlich beim Robert Koch-Institut (RKI) erfassten Listeriosefälle in Deutschland hat seit 2009 deutlich zugenommen (von 396 auf 771 im Jahr 2017). Die Infektionskrankheit tritt zwar vergleichsweise selten auf, hat aber durch die Schwere des Verlaufs eine besonders große Bedeutung. Schwere Krankheitsverläufe können zu Blutvergiftungen und Gehirn- und/oder Gehirnhautentzündungen führen, die lebensbedrohlich sind. Bei Schwangeren, die oft keine oder nur grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Erschöpfung und Muskelschmerzen zeigen, kann die Infektion auf das ungeborene Kind übergehen und zu Früh- oder Fehlgeburten führen.
Im Jahr 2016 verliefen sieben Prozent der gemeldeten Fälle tödlich. Auch in der Europäischen Union sind seit 2009 die Listeriose-Fälle angestiegen. Bei gesunden Menschen führt die Infektion in der Regel zu einer Magen-Darm-Entzündung mit Durchfall und Erbrechen, deren Symptome sich aber wieder regulieren.
Tückisch: Kein Geruch deutet auf Kontamination hin
Weder bestimmt Gerüche, noch ein verändertes Aussehen kontaminierter Speisen deuten auf enthaltene Listerien hin. Sie lassen das Lebensmittel nicht verderben. Dies ist besonders dann für Risikogruppen wie Schwangere gefährlich, wenn diese Lebensmittel zu lange lagern – auch bei Kühlschranktemperaturen sowie in Vakuumverpackungen vermehren sich die Erreger. Außerdem betrifft diese Problematik viele ältere Menschen, da sie oftmals nur geringe Mengen verzehren oder keine Lebensmittel wegwerfen möchten. Nur durch Kochen, Braten oder Pasteurisieren werden Listerien zuverlässig abgetötet.