Krebsgeschehen in Deutschland: Gesunde Ernährung und Bewegung beugen vor
- 02.12.2016
- News
- Redaktion
Etwa 482 500 Menschen erkrankten im Jahr 2013 an Krebs. Am Robert Koch-Institut (RKI) werden die Daten aus den epidemiologischen Krebsregistern der Bundesländer zusammengeführt und ausgewertet. Da für fast alle Krebsarten das Erkrankungsrisiko mit dem Lebensalter steigt, treten in einer älter werdenden Bevölkerung demnach auch mehr Krebsfälle auf. Der „Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland“ gibt nun erstmals eine Übersicht zu allen wichtigen Aspekten des Krankheitsgeschehens in Deutschland sowie den Fortschritten bei der Bekämpfung.
In den letzten Jahren ist etwa die vom Alter unabhängige Erkrankungsrate insgesamt erstmals leicht zurückgegangen. Zum Beispiel leiden weniger Männer an Lungenkrebs, da die Raucherzahlen bei Männern schon seit langem rückläufig sind. Auch Frauen und vor allem Jugendliche rauchen seit zehn bis 15 Jahren immer weniger. Angesichts der Tatsache, dass allein 15 Prozent aller Krebserkrankungen auf das Rauchen zurückzuführen sind, ist das eine deutlich positive Entwicklung.
Krebs durch Rauchen rückläufig
Mindestens 30 Prozent aller Krebserkrankungen gelten weltweit als vermeidbar, vor allem durch den Verzicht auf das Rauchen, die Vermeidung von starkem Übergewicht durch eine dem Bedarf angepasste Ernährung, ausreichende regelmäßige Bewegung, keinen oder höchstens maßvollen Alkoholkonsum sowie die Vorbeugung von HPV-Infektionen und Hepatitis-B durch Schutzimpfungen.
Daher werden mit dem Präventionsgesetz, das im letzten Jahr in Kraft getreten ist, Prävention und Gesundheitsförderung mit unterschiedlichen Maßnahmen gestärkt. Die Daten der epidemiologischen Krebsregistrierung etwa deuten darauf hin, dass das zwischen 2005 und 2009 eingeführte, qualitätsgesicherte Mammographie-Screening-Programm zu einem Rückgang fortgeschrittener Brustkrebserkrankungen führt. Darüber hinaus ermöglichen die Früherkennungsuntersuchungen auf Gebärmutterhals- und Darmkrebs die Erkennung und Behandlung von Krebsvorstufen und tragen so zum Rückgang der Neuerkrankungsraten dieser beiden Erkrankungen bei.
Um dieses Potenzial weiter auszuschöpfen, wurde der Gemeinsame Bundesausschuss mit dem Krebsfrüherkennungs- und -registergesetz beauftragt, diese Screening-Programme gemäß den europäischen Leitlinien in organisierte Programme mit einem persönlichen Einladungswesen und verbesserten Informationen über die Vor- und Nachteile der Untersuchungen zu überführen.
Der vom RKI erstellte Bericht wird zukünftig alle fünf Jahre erscheinen.
Quelle: RKI